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Initiative von Christine Bloch unterstützt bedürftige Familien im Landkreis
Poinger helfen Poingern
Linda, Mara und Stephan freuen sich über die Schulsachen, die sie dank der Initiatorin von »Poinger helfen Poingern«, Christine Bloch, erhalten haben. Foto: pt
Poing · Der Schuljahresbeginn ist für viele Familien eine schwere Zeit, verursacht doch der Einkauf von Schulsachen ein großes Loch in der Haushaltskasse. Schlimm, wer sowieso schon mit wenig auskommen muss. »Poinger helfen Poingern« heißt die Initiative von Christine Bloch, die bedürftige Menschen seit einem Jahr in Poing unterstützt und heuer erstmals zum Schuljahresbeginn Familien mit schmalem Geldbeutel finanziell unter die Arme greift.
Familie L. ist einer ihrer »Kunden«. Vater Günter ist seit 14 Jahren arbeitslos. So ist die vierköpfige Familie auf staatliche Unterstützung angewiesen. Seit der Einführung von Hartz IV steht es um die finanzielle Situation der Familie deutlich schlechter: »Im Schnitt sind es im Monat 500 Euro weniger«, so Günter frustriert. Extraleistungen gebe es keine mehr, klagt er.
Ohne die Initiative würde es ihnen deutlich schlechter gehen. So haben sie eine Kühl-Gefrier-Kombination, Staubsauger und einen Computer durch Christine Bloch erhalten und zum Schulbeginn freuten sich Mara und Linda über 34 Euro in Form eines Gutscheines. Sohn Stephan, der heuer auf das Gymnasium wechselte, erhielt gar 46 Euro. Zehn Kinder der 40 »Tafel-Kunden« habe man unterstützt, berichtet Bloch.
Vor acht Jahren hat die Poingerin die Nachbarschaftshilfe gegründet und vor knapp sieben Jahren auch die erste offizielle »Tafel« im Landkreis. Doch diese Hilfe beschränke sich auf Lebensmittelspenden, erklärt sie. »Poinger helfen Poingern« soll ergänzend Bedürfnisse des täglichen Lebens stillen. Um Gelder zu gewinnen, stehen fast monatlich Aktionen in ihrem Terminkalender, wie etwa die »Patenschaftsaktionen«. Sie ermöglichen den Kindern ein glückliches Weihnachten. Die Wünsche werden auf einem Wunschzettel notiert. Anschließend ruft die Erzieherin zu Patenschaften auf. Spendenwillige erhalten anonyme Listen mit den zu kaufenden Geschenken und gehen auf Einkaufstour. Ostern haben 17 Kinder ein Osternest auf diese Weise erhalten.
2.500 Euro hat sie inzwischen für die Einrichtung gesammelt – kontrolliert von einem Kuratorium, zu denen die Pfarrer und der Bürgermeister gehören. »Die Bürger sollen wissen wohin ihr Geld geht«, erklärt Bloch. Auch der Erlös des Poinger Herbstmarktes fließt in die Einrichtung. Eine Einzelspende über 500 Euro mit der Auflage Hygieneartikel einzukaufen, brachte sie auf die Idee dies in ihr »Sortiment« für die Tafel neu aufzunehmen: »Ab Oktober möchte ich auch Körperpflegeprodukte bei der Tafel regelmäßig zur Verfügung stellen können.«
Und warum sie sich engagiert? »Ich habe nur geschaut was im sozialen Netz noch fehlt«, sagt sie schlicht. Der Herbstmarkt findet am 19. Oktober ab 10 Uhr in der Hauptstraße statt.
Petra Tränkel
Artikel vom 07.10.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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