Mehrgenerationenhaus eingeweiht

Taufkirchen · Feierliche Eröffnung

Landrätin Johanna Rumschöttel überreichte das offizielle Hausschild des Mehrgenerationenhauses Taufkirchen an Eberhard Kühn und Andrea Schatz von der Nachbarschaftshilfe. Foto: A. Pietsch

Landrätin Johanna Rumschöttel überreichte das offizielle Hausschild des Mehrgenerationenhauses Taufkirchen an Eberhard Kühn und Andrea Schatz von der Nachbarschaftshilfe. Foto: A. Pietsch

Taufkirchen · Einen furiosen Einstand erlebte die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen, als sie vergangenen Samstag den Startschuss des Mehrgenerationenhauses feierte. Über 100 Besucher drängten sich zum Festakt im eigens aufgestellten Festzelt im Garten.

Auch die lokale Politikprominenz war – einen Tag vor der Wahl – gut vertreten: zahlreiche erste, zweite und dritte Bürgermeister, die Landrätin Johanna Rumschöttel, ihre Stellvertreterin Susanna Tausendfreund und Ministerialrätin Gisela Deuerlein-Bär bekundeten ihr Interesse an dem neuen Projekt.

Gastgeber Dr. Eberhard Kühn, Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen und die Geschäftsleiterin Andrea Schatz freuten sich sichtlich über den großen Andrang. Die Nachbarschaftshilfe ist Träger der neuen Einrichtung, die im Rahmen des Aktionsprogramms für Mehrgenerationenhäuser fünf Jahre lang vom Bund gefördert wird. Mit dem Aktionsprogramm sollen flächendeckend in ganz Deutschland 500 Mehrgenerationenhäuser gebaut werden. Taufkirchen wurde aus mehreren Bewerbern im Landkreis München ausgewählt.

Das ursprünglich aus Niedersachsen stammende Konzept der Mehrgenerationenhäuser wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für ganz Deutschland übernommen. Es geht darum eine Begegnungsstätte für Jung und Alt zur Verfügung zu stellen. Bürgerschaftliches Engagement und die gegenseitige Unterstützung der Generationen sollen aktiviert, Dienstleistungen rund um den Haushalt und die Familie vermittelt werden. »Wir brauchen den Dialog zwischen den Generationen« erklärte Ministerialrätin Deuerlein-Bär bei ihrer Rede anlässlich der Eröffnung, aber »in Deutschland gibt es 39 Millionen Privathaushalte. Davon sind nur 282.000 Mehrgenerationenfamilien.« Wenn die Generationen in der Familie auseinander gehen, können Mehrgenerationenhäuser dazu beitragen, sie auf kommunaler Ebene wieder zusammen zu führen. Im Taufkirchen wird es dazu mit der Unterstützung der etwa 150 ehrenamtlichen Mitarbeiter zahlreiche Angebote geben: Betreuung für Kinder und Aktivitäten für Senioren.

Besonders im Fokus steht auch die Entlastung der Familien und der mittleren Erwachsenengeneration. Sie ist durch Erziehung, Erwerbstätigkeit und Pflege besonders belastet. Integrationshilfen, Hilfe bei der Jobsuche und Sprachförderungen sollen vor allem ausländische Frauen, Kinder und Jugendliche unterstützen, Hausaufgabenbetreuung und ein Patenprojekt allen Jugendlichen eine erfolgreiche Ausbildung ermöglichen. Ein offener Treff mit Kaffee, Kuchen und Imbiss wird täglich die Gelegenheit bieten neue Menschen kennen zu lernen. »Niemand ist zu alt um etwas zu lernen und niemand ist zu jung um etwas weiterzugeben«, zitierte Kühn bei seiner Eröffnungsrede aus dem Konzept des Familienministeriums und lud alle Bürger ein die Angebote des Mehrgenerationenhauses zu nutzen.

Das offizielle Hausschild wurde durch Landrätin Johanna Rumschöttel überreicht. Sie lobte in ihrer Rede die Möglichkeiten eines Mehrgenerationenhauses als »reiches, interessantes und herausforderndes Feld für Leute die sich sozial engagieren wollen«. Auch der Taufkirchener Bürgermeister Dr. Jörg Pötke gratulierte der Nachbarschaftshilfe zum neuen Projekt, und nutzte seine Rede gleich noch für ein politisches Statement: »Förderungen sind nirgends effektiver eingesetzt als in den Kommunen«, betonte er »denn die Motivation zur Selbsthilfe ist umso stärker, je dezentraler eine Organisation aufgebaut ist«. In diesem Sinne verspricht er »im gleichen Fahrwasser« wie sein Vorgänger zu fahren, und die Nachbarschaftshilfe weiter zu unterstützen.

A. Pietsch

Artikel vom 01.10.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...