Haus Maria Linden feiert 75-jähriges Bestehen und Modernisierung

Vaterstetten · Ein Haus der Nächstenliebe

Von links: Heimleiter Robert Schinnerl, Rupert Ober und Andreas Burlefinger vom Trägerverein, Generaloberin Schwester Aloisia Hofmann, 2. Bürgermeister Martin Wagner, Domkapitular Klaus Franzl, die Architektinnen Irene Ziepl und Cornelia Propstmaier, Helm

Von links: Heimleiter Robert Schinnerl, Rupert Ober und Andreas Burlefinger vom Trägerverein, Generaloberin Schwester Aloisia Hofmann, 2. Bürgermeister Martin Wagner, Domkapitular Klaus Franzl, die Architektinnen Irene Ziepl und Cornelia Propstmaier, Helm

Vaterstetten · Es war für die Bewohner von Haus Maria Linden, Mitarbeiter und der Heimleitung, Robert Schinnerl, ein bedeutender Tag. Denn vor genau 75 Jahren hatten die St. Anna Schwestern aus Kochel dieses Haus für »nervenkranke und bedürftige Frauen« errichtet.

Der Tag des Jubiläums wurde obendrein mit einem feierlichen Spatenstich gekrönt, der den Startschuss für eine weitere Modernisierung der Einrichtung bedeutet. Als christlich geprägtes Haus entsprach es dem Geist der Einrichtung, das Jubiläum mit einem Festgottesdienst in der eigenen Kirche zu beginnen. Die Predigt hielt Domkapitular Klaus Franzl, der daran erinnerte, dass das Haus in »einer schweren Zeit der anbrechenden Herrschaft des Nationalsozialismus« gebaut und damit zum Ort gelebter christlicher Nächstenliebe wurde.

Als Hauptgebot und Kern der Botschaft Jesu bedeute Nächstenliebe, dass es »innerhalb der Kirche keine Armut geben darf, niemandem die Güter und Zuwendung versagt bleiben dürfen, die für ein menschenwürdiges Leben notwendig sind«. Die Wurzeln der Einrichtung lägen in einer Zeit, in der die Würde des Menschen mit Füßen getreten worden seien. Die Schwestern wären gerade diesen behinderten Menschen mit Hochachtung und Liebe begegnet. Zwar hätten sich die Zeiten geändert, jedoch zeichne sich ab, dass es wieder solche gäbe, die sozial abgesichert und solche, die am unteren sozialen Ende lebten. Die Gefahr sei groß, dass auch dabei die Würde des Menschen auf der Strecke bleibe. So seien Einrichtungen wie Maria Linden auch heute wichtiger denn je, so Franzl.

Als Vorstandsvertreter des Trägervereins, dem Kreisjugendsozialwerk, sprach Andreas Burlefinger zum Auftakt zahlreicher Grußworte. Er ging auf die geplante Baumaßnahme ein, die die zweite innerhalb von zehn Jahren sei. »Wir werden eine Einrichtung schaffen, die erwachsenen Menschen mit Behinderungen und im Alter Haus und Heimat sei. Mit drei neuen Ersatzbauten würden sie eine Wohnsituation erhalten, die ihnen Eigenständigkeit ermögliche, so Burlefinger. Er zeigte sich dankbar, dass die St. Anna Schwestern die Maßnahme großzügig unterstützten. »Auf öffentliche Fördergelder konnte verzichtet werden«. Grußworte übermittelte der zweite Bürgermeister Martin Wagner und die Generaloberin der St. Anna Schwestern, Schwester Aloisia bevor der stellvertretende Heimleiter Gerhard Deser mit einem Diavortrag durch die Geschichte der Einrichtung führte. Einen herzlichen Abschied bereitete man abschließend Schwester Kunigunde, die 50 Jahre lang hier ihren Dienst verrichtet hatte und nun in das Stammhaus in Kochel in den wohlverdienten Ruhestand ging.

Petra Tränkel

Artikel vom 01.10.2008
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