Nicole kommt in den Herkulessaal

München · Sich stets neu erfinden

Sexy präsentiert sich Nicole auf ihrer neuen CD „Mitten ins Herz“ und im November live in München. Foto:PGM

Sexy präsentiert sich Nicole auf ihrer neuen CD „Mitten ins Herz“ und im November live in München. Foto:PGM

Von Kathrin Schubert. Sie ist eine Künstlerin, die sich nach über dreißig Jahren Musik-Karriere immer noch neu erfinden kann. Nach mehrjähriger Bühnenabstinenz kommt Nicole am Sonntag, 30. November, in den Münchner Herkulessaal. Mit im Gepäck hat sie ihr neues Album „Mitten ins Herz“. Vorab gab sie dem Münchner SamstagsBlatt ein Interview.

„Mitten ins Herz“ heißt Ihre neue CD. Um was geht es? Ich hab gehofft, dass bei dieser Platte jeder sein persönliches Lied findet, das ihn berührt. Es ist für jede Lebenssituation etwas dabei.

Wie viel eigene Erfahrung findet sich dabei in Ihren Texten wieder? Ganz viel. Ich habe die Augen und Ohren in meinem Umfeld offen gehalten und gesehen, wie schnell Beziehungen auseinanderbrechen können. Wenn der Partner auf einmal geht und den anderen zurücklässt, das hat sich bei mir eingeprägt. Armin Pertl und ich arbeiten beim Texten Hand in Hand. Wir haben da eine „Denke“.

Die Texte klingen sehr nach Aufbruchstimmung. Wo soll es denn mit dieser CD hingegen? Das Motto ist eindeutig „Think positiv“. Alle haben mir die Ohren voll gejammert, wie schlecht es ihnen geht. Aber eigentlich haben wir Glück in Deutschland zu leben. Ich will sagen, glaubt an euch und haltet euch an eure Prinzipien.

Aber mit der heilen Welt des Schlagers hat das nicht mehr viel gemein. Zählen sie ihre Musik zu diesem Genre? Sie sprechen mir aus der Seele. Ich hab mich nie in Schubladen stecken lassen. Mein Album „Abrakadabra“ hat sich am schlechtesten verkauft, für mich war es Balsam für die Seele. Ich hab Texte gesungen über Drogenprobleme oder häusliche Gewalt. Das wollten die Sender nicht spielen. Hier zählt Unterhaltung, für mich zählt es, wenn Menschen durch meine Musik berührt werden.

Die Tournee heißt „Nicole-Unplugged“. Sie hätten doch aber wie ihre Kollegen Playback singen können. Nein, für mich heißt es „Back to the roots“. Es gibt eine Gitarre, Percussions und eine Triangel. Wenn Künstler eine Show abziehen, kann man nichts Menschliches mehr zulassen. Bei mir gibt es handgemachte Musik, da werden keine Fehler kaschiert. Für mich ist das die Königsdisziplin.

Ihr alter Mentor Ralf Siegel lebt und arbeitet in München. Welche Beziehung haben Sie zur Landeshauptstadt? Meine Wege führen oft nach München. Früher noch durch Ralf, jetzt nehme ich meine Musik in Neufahrn auf. Meine Lieblingsecke ist definitiv „Alfonsos Live Music Club“. Da wird noch richtig Musik gemacht.

Aus aktuellem Anlass: Gehen Sie eigentlich auf die Wiesn? Als Promi kann man das nicht genießen. Aber die Achterbahnen wären schon meins. Wenn man mich da aussetzt, kann man mich erst nach ein paar Stunden wieder abholen.

Wie sehen denn Ihre Zukunftspläne aus? Ich warte die Reaktionen auf die Tour erstmal ab, aber Chanson würde mich schon reizen. Es gibt übrigens zahlreiche Überraschungen. Das Konzert beginnt im Dunkeln und wird auch im Dunkeln wieder enden.

Mit „ein bisschen Frieden“? Oder nervt Sie es selbst schon? Nein, niemals, das Lied gehört zu mir wie „Über den Wolken“ zu Reinhard Mey. Ich bin es den Fans schuldig es zu spielen und die Botschaft ist auch nach 26 Jahren aktueller den je. Wenn ich nicht in die verklärten Augen der Fans schauen könnte, würde ich mich um einen wundervollen Moment berauben.

Artikel vom 30.09.2008
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