Neuperlach · Pfand für Müll

Neuperlach · Um dem Dauerproblem »Verunreinigungen am Hanns-Seidel-Platz« zu begegnen, setzt der Bezirksausschuss (BA) Ramersdorf-Perlach auf neue Maßnahmen. Er will dazu die Fast-food-Firmen an der Abfallbeseitigung beteiligen oder gleich ein Pfand für die Behältnisse zur Mitnahme (»to-go«) erheben.

Der größte Teil des Abfalls besteht aus Verpackungen aus den umliegenden Fast-Food Restaurants, hat Erwin Bohlig (CSU) bei eigenhändig durchgeführten Reinigungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Stadtteilfest »Wochenende der Nationen« festgestellt. Um eine ordnungemäße Entsorgung im Bereich der Ausgabestellen zu gewährleisten, solle die Stadt München durch geeignete Maßnahmen und Auflagen dafür sorgen, dass das Müllaufkommen reduziert oder ganz beseitigt werde, fordert Bohlig. Er schlägt vor, analog zum Kunstpark Ost, die Geschäftsführer zu beauftragen, für die Reinigung zu sorgen oder die Kosten dafür zu übernehmen. Denkbar wäre aber auch entsprechend dem Dosenpfand ein Verpackungspfand für die »to-go-Behältnisse« zu erheben, so Bohlig. Auch BA-Vorsitzende Marina Achhammer (SPD) könnte sich eine personelle oder kostenmäßige Beteiligung der Verursacher vorstellen. Sie will in einem ersten Schritt an die Firmen McDonalds und Starbucks mit der Bitte um Beteiligung herantreten.

»Am Stachus geht´s doch auch, warum nicht in Neuperlach«, bestärkt sie Astrid Schweitzer (SPD). Weggeworfene Getränke- und Lebensmittelbehältnisse sorgten überall für Verschmutzungen, nicht nur in Neuperlach. »Warum nicht generell ein Pfand für to-go-Behältnisse erheben?« Grünensprecher Guido Bucholtz fand das keine schlechte Idee. Schließlich habe sich das Pfand auch bei Festen schon vielfach bewährt.

»Die Schweine sind aber doch die Bürger, die ihren Dreck einfach hinschmeißen«, rückte Jörg Haslinger (CSU) drastisch die eigentlichen Verursacher ins Bild. »Wir nehmen die Müllsäue in Kauf und sagen, der Steuerzahler oder McDonalds und Starbucks sollen aufräumen«.

Inge Stocker

Artikel vom 03.09.2008
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