Bessere Bedingungen für Mensch und Tier

Taufkirchen · Radikalkur für Biotop

Landschaftsplaner Michael Vermeulen (r.) und Hans Maurer (Landschaftspflegebetrieb) gestalten das Biotop am Taufkirchner Sportpark neu. Foto: A. Pietsch

Landschaftsplaner Michael Vermeulen (r.) und Hans Maurer (Landschaftspflegebetrieb) gestalten das Biotop am Taufkirchner Sportpark neu. Foto: A. Pietsch

Taufkirchen · Eine Radikalkur hat die Gemeinde dem Biotop am östlichen Ende des Sportparks verordnet. Ursprünglich als Lebensraum für Frösche und Amphibien angelegt, verlandete der kleine Teich mit den Jahren immer mehr. Schon vor sechs oder sieben Jahren war er völlig trocken gefallen, berichtet eine Anwohnerin – Sträuche und sogar Bäume waren seitdem in der Mulde gewachsen.

Vergangene Woche wurde nun dem Wildwuchs mit dem Bagger zu Leibe gerückt und eine große, neue Teichmulde mit flach abfallenden Ufern geformt. Als nächstes wird der Boden mit einer Teichfolie aus Naturkautschuk abgedichtet, damit der Teich nicht wieder trocken fällt. Die bisherige Abdichtung mit Lehm hatte sich nicht bewährt. Von den im Randbereich wachsenden Bäumen und Sträuchern müssen zwei Pappeln entfernt und einige Büsche gestutzt werden. Dadurch soll ein zirka zehn Meter breites Sonnenfenster nach Südosten geöffnet werden, damit der Teich nicht so verschattet wird. Zudem wird das Wasser so vor dem starken Laubfall der Pappeln geschützt. Den letzten Schritt, die Bepflanzung des Biotops, will Vermeulen gemeinsam mit Taufkirchner Schulkindern durchführen.

Bei der Gestaltung des etwa 400 Quadratmeter großen Biotops hat sich Landschaftsplaner Michael Vermeulen an das Vorbild der großen bayerischen Seen gehalten. Ganz vorne wird eine leicht zugängliche Flachwasserzone mit einer Wassertiefe von nur 30 bis 40 Zentimeter Kinder zum Spielen und entdecken einladen. Daran schließt sich – durch Trittsteine getrennt – ein Erholungsbereich mit tieferem Wasser an. Dort können Besucher das Leben im Biotop beobachten und auf Bänken am Ufer entspannen. Eingriffe ins Biotop sollen aber in diesem Bereich nicht mehr erfolgen. Im dritten Teil, der Ruhezone, »hat der Mensch nichts zu suchen«, so Vermeulen. Im Schilf haben Tiere die Möglichkeit sich zu verstecken, die Wassertiefe ist dort mit bis zu 1,20 Meter ausreichend zum Überwintern.

Fische sind im Biotop nicht vorgesehen und Vermeulen bittet auch dringend darum, keine zu Hause lästig gewordenen Fische oder Schildkröten einzusetzen. Sie würden jeden Frosch-, Lurch- oder Molchlaich auffressen, selten gewordene Tiere hätte dann keine Chance.

A. Pietsch

Artikel vom 03.09.2008
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