Ausstellung von Jürgen Scriba im Deutschen Museum

Haidhausen · Techscapes und Fotografien

Haidhausen · In seinen Schausammlungen präsentiert das Deutsche Museum Zeugnisse der Industriekultur. Historische Entwicklungsreihen, Funktionsmodelle und Demonstrationen entfalten ein reiches Spektrum der Vermittlung, doch lange bevor die Besucher sich auf diese Angebote einlassen, begegnen ihnen die Objekte vor allem in ihrer besonderen Materialität und als gestaltete Form, in die sich Zeit und Gebrauch eingeschrieben haben.

Diese ganz besondere Präsenz der Dinge ist es, der Scriba in seinen Aufnahmen nachspürt. Sein Blick gilt nicht der Funktion der Objekte, sondern verweilt auf ihrer Oberfläche. Wie eine Landschaft erkundet er ihre absichtsvoll geprägten Strukturen und die Spuren einer längst hinfällig gewordenen Anwendung. Durch die Abstraktion, die die Objekte in der Nahsicht und den Bildausschnitten erfahren, entsteht eine eigene Bilderwelt, die großflächige Körper auf ein ornamentales Muster reduziert und unauffällige Maschinenelemente zu skulpturaler Größe entfaltet.

Aus dem reichen Fundus an kurvigen Lineamenten und Verstrebungen, Löchern und Schrauben, Buchstaben und Ziffern, Skalen und Rastern, und nicht zuletzt durch bewusst ausgewählte farbige Akzentuierungen, entwickelt Scriba einen höchst anregenden Kosmos unerwarteter Sichtbarkeiten. Scribas Aufnahmen sind keine reine Fotografie im Sinne der »straight photography«. Die digital aufgenommenen Farbaufnahmen durchlaufen am Computer einen aufwendigen Prozess der grafischen Optimierung, der sich an dem Zonensystem des Altmeisters Ansel Adams orientiert.

Artikel vom 02.09.2008
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