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Staatsminister Miller zu Besuch im Perlacher Forst
Harlaching/Perlach · Investition in die Zukunft der Wälder
Der Perlacher Muggl ist ein beliebtes Ausflugsziel. An schönen Tagen sieht man auf der Anhöhe das Gebirgspanorama. Foto: Red
Harlaching/Perlach · Ein Trimmdich-Pfad, ein ganzes Netz an Fahrradwegen, zwei idyllische Rodungsinseln, die unmittelbar nebeneinander liegen, dazu die Anhöhe »Perlacher Muggl« (streng genommen auf Unterhachinger Gäu), von der aus man an schönen Tagen die bayerische Bergwelt wie an einer Kette aufgereiht glitzern sieht – der Perlacher Forst ist bei den Bürgern nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern das Markenzeichen der angrenzenden Stadtviertel schlechthin.
Grüne Lunge, Lebensader, Naherholungsgebiet, Paradies für Spaziergänger und Hundebesitzer – für das knapp 14 Quadratkilometer große Grünareal im Südosten von München klingt, so scheint es, jedes Attribut wie ein Superlativ.
Bei einer Radltour mit den Stationen »Giesinger Waldhaus« und »Perlacher Muggl« erkundete jetzt der Bayerische Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten, Josef Miller (CSU), das Gebiet und stellte dort die neuen »Erholungskonzepte« für die Wälder um München vor. »An solchen Orten wird mir immer wieder aufs Neue bewusst, welch große Bedeutung der Wald für die Bevölkerung Münchens hat. Und gleichzeitig auch, welche Verantwortung wir haben, die Vielfalt der Waldfunktionen für unsere kommenden Generationen zu erhalten«, sagte der Minister vor einer Gruppe von Teilnehmern.
Gleichzeitig bedauerte er, dass vielen Münchner Bürgern, insbesondere Kindern, Naturerfahrungen gänzlich abgingen und der Wald bei ihnen kaum eine Bedeutung habe: »Obwohl ein Drittel unseres Landes von Bäumen bedeckt ist, waren manche Stadtkinder noch nie im Wald. Sie leben häufig in einer virtuellen Welt, die über die Bildschirme der Computer und Fernseher flimmert. Was ihnen fehlt, sind echte Naturerlebnisse.«
Um diesen Missstand zu ändern, wollen die Bayerischen Staatsforsten und der Münchner Forstbetrieb eine Informationskampagne starten und die Attraktivität der Münchner Wälder weiter erhöhen. Das Hauptaugenmerk liegt in Harlaching indes nicht im Ausbau von neuen Erholungszentren, sondern auf der Pflege bereits vorhandener Einrichtungen. Allerdings ist hier ein »barrierefreier Spazierweg« geplant.
Um möglichst alle unterschiedlichen Interessen der Erholungssuchenden unter einen Hut zu bringen, seien bei der Erstellung der Erholungskonzepte auch Gemeinden, Naturparkvereine, Wander- und Naherholungsvereine sowie die Bayerische Forstverwaltung eingebunden worden, sagte Miller. Dabei seien »bedarfsgerechte, aber auch finanzierbare Konzepte« entstanden. Sie werden in den kommenden Wochen in den 40 bayerischen Forstbetrieben vorgestellt. »Bei der Gründung der Staatswälder habe ich Wert darauf gelegt, dass Leistungen für das Gemeinwohl, die über das normale Maß einer vorbildlichen Waldbewirtschaftung hinaus gehen, dauerhaft erbracht werden«, sagte der Minister.
Für diese »besonderen Gemeinwohlleistungen« erhalten die Staatsforsten Mittel aus dem Staatshaushalt, 2007 waren es rund 8,3 Millionen Euro. Rund 2,4 Millionen Euro davon gingen in die Schutzwaldsanierung, 2,7 Millionen Euro in die Schutzwaldpflege, 2,8 Millionen Euro in Erholungsmaßnahmen und etwa 450.000 Euro in spezielle Naturschutzprojekte. Im Bereich »Erholung« wurden die Mittel zum Beispiel für den erhöhten Unterhalt von ausgewiesenen Rad- und Wanderwegen, Parkplätzen und Reitwegen im Staatswald ausgegeben.
Redaktion
Artikel vom 13.08.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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