Erste Forderungen: 250.000 Euro-Projekt soll rückgebaut werden

Baldham · Wasserpark ist Ärgernis für Anlieger

Der neue Wasserpark in Baldham ist ein Paradies für Kinder und Abkühlung  Suchende, Horror dagegen für so manchen Anwohner. Foto: Tränkel

Der neue Wasserpark in Baldham ist ein Paradies für Kinder und Abkühlung Suchende, Horror dagegen für so manchen Anwohner. Foto: Tränkel

Baldham · Hätte die Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von der Leyen und Begründerin von 500 Mehrgenerationenhäusern in Deutschland bei ihrem Besuch in Vaterstetten den Wasserpark gesehen, hätte sie wahrscheinlich von da ab nur noch Wasserparks gegründet. Denn dieses kleine idyllische Fleckchen im Neubaugebiet ist bei hochsommerlichen Temperaturen zum Dreh- und Angelpunkt, zum In-Treffpunkt für Generationen geworden und einzigartig im Landkreis. Doch es wäre auch zu schön gewesen....

Malerisch eingebettet und umrahmt von den neuen mediterran gestalteten Wohnblöcken und dem Haus für Kinder liegt das 5.000 Quadratmeter große Grundstück, das laut Niedergesäß zehn Prozent der bebauten Gesamtfläche ausmacht. Dass man hier ein kleines Paradies für Kinder und Erholungssuchende schaffen konnte, dafür wurden 250.000 Euro investiert. Mütter, Großeltern, Jugendliche, Kinder und dazwischen ein paar Zamperl genießen derzeit das kühle Nass, die Gelegenheit, die Füße ins Wasser baumeln zu lassen oder einfach nur den Kindern zuzuschauen, und kommen ins Gespräch.

Doch was so schön und rundum gelungen mit einem Straßenfest erst Anfang Juli eröffnet worden war, ist nun ein Stein des Anstoßen geworden, dessen erstes Grummeln schon bei der Eröffnungsfeier zu hören gewesen war. So hatten einige Gäste berichtet, dass im ursprünglichen Bebauungsplan der Wasserpark nicht eingezeichnet war, sondern ein Spielplatz für alle Bürger. Inzwischen laufen die Anlieger – Jung und Alt – Sturm und klagen über unerträglichen Lärm der spielenden und planschenden Kinder, über Mütter, die ihre Kinder zur Notdurft in die Büsche schickten, Windeln, die herumlägen und Kinder, die von den großen Steinen in das tiefere Wasser sprängen oder Steine hineinwerfen würden. Das nämlich ist inzwischen verboten.

Die Gemeinde hat auf die Klagen reagiert. Ein großes Schild prangt an einer Sitzbank und uniformierte Securityguards beobachten das Geschehen. Das Schild unterrichtet, dass der Teich kein Badesee sei, man bis zu den großen Steinen gehen dürfe, um ein Fußbad zu nehmen und man bittet darum, Ruhestörungen zu vermeiden. Stimmen werden laut, die einen Rückbau der Anlage verlangen und man erwäge gerichtliche Schritte.

In den nächsten Tagen löst sich das Problem von selbst, denn da ist Regen angesagt. Und der nächste Winter kommt bestimmt.

P. Tränkel

Artikel vom 13.08.2008
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