Heideflächenverein führt gefährdete Pflanzen ein

Garching · Rare Pflanzen auf der Heide

Die Mitglieder des Heideflächenvereins zusammen mit Staatsminister Dr. Otmar Bernhard (re.) besichtigen die Garchinger Heide.Foto: VA

Die Mitglieder des Heideflächenvereins zusammen mit Staatsminister Dr. Otmar Bernhard (re.) besichtigen die Garchinger Heide.Foto: VA

Garching · Für ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben hat der Heideflächenverein im Münchner Norden vor 15 Jahren 30 Hektar Flächen erworben. Die Gemeinden haben weitere 5,5 Hektar zur Verfügung gestellt und von der Katholischen Kirche wurden 27 Hektar langfristig angepachtet.

Ziel dieses, von 1992 bis 2002, durchgeführten Vorhabens war es, verschiedene Methoden zur Ansiedlung der seltenen Pflanzen- und Tierwelt der Garchinger Heide auf ehemaligen Ackerflächen zu erproben. Unter der wissenschaftlichen Leitung der Technischen Universität München in Weihenstephan wurde untersucht, wie sich die Arten der Heide am vollständigsten wieder ansiedeln lassen. Auf Teilflächen wurde der nährstoffreiche Oberboden abgetragen, um wieder ähnliche Standorte wie in der Garchinger Heide zu erzielen.

Das Mahdgut der Heide wurde auf die neuen Flächen ausgebracht. Für besonders seltene Arten wie die Fingerkuhschelle wurde ein Vermehrungs- und Aussaatprogramm entwickelt. Diese nach FFH-Richtlinie Anhang II besonders geschützte Art kommt deutschlandweit nur noch in der Garchinger Heide vor. All diese Aktivitäten waren nur möglich geworden, da der Heideflächenverein finanzielle Unterstützung von Bund und Land erhalten hat. Bei einer Gesamtprojektsumme des investiven Vorhabens von 2,78 Millionen Euro lag die Hauptfinanzierung beim Bundesamt für Naturschutz mit rund 1,2 Millionen Euro.

Der Bayerische Naturschutzfonds hat mit einer Co-Finanzierung von 660.000 Euro die Projektdurchführung erst ermöglicht. Die Kommunen investierten 900.000 Euro. Das Naturschutzgebiet Garchinger Heide konnte durch die Flächenarrondierung deutlich stabilisiert werden. Auf 62 Hektar Fläche konnten über 68 Zielarten der Garchinger Heide übertragen und etabliert werden. Auch zwölf seltene oder gefährdete Arten der Roten Liste wie der Ausdauernde Lein, das »Brillenschötchen« oder die »Graue Skabiose« haben sich auf den neuen Flächen angesiedelt.

Die Ergebnisse des Vorhabens sind beeindruckend. Dies nahm Staatsminister Dr. Otmar Bernhard zum Anlass und besichtigte am Freitag, 1. August, dieses landschaftlich reizvolle Gebiet und gratulierte zum Erfolg dieses Projekts.

Auch nach Abschluss des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens hat der Heideflächenverein als Projektträger die Pflege der Flächen weiterhin in seiner Verantwortung. Nähere Informationen über den Heideflächenverein.

Artikel vom 13.08.2008
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