Geothermie Unterhaching steht vor neuen Aufgaben

Unterhaching · Neue Doppelspitze

Gerlinde Kittl und Wolfgang Geisinger leiten ab sofort gemeinsam die Geothermie Unterhaching und haben noch viel für Unterhaching vor. Foto: Woschée

Gerlinde Kittl und Wolfgang Geisinger leiten ab sofort gemeinsam die Geothermie Unterhaching und haben noch viel für Unterhaching vor. Foto: Woschée

Unterhaching · Pünktlich zur nächsten Ausbaustufe der Geothermie in Unterhaching wurde die »Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG« um einen zweiten Geschäftsführer erweitert. Dies gab Bürgermeister Wolfgang Panzer auf einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag bekannt. Zusammen mit Gerlinde Kittl wird nun Wolfgang Geisinger die Geotherme führen.

Der 46-jährige Unterhachinger kommt aus der Betriebswirtschaft und war bislang bei Siemens tätig. Die Unterstützung kommt Gerlinde Kittl gerade recht, werden doch zur Zeit und noch bis Ende des Jahres wieder etliche Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die Arbeiten finden derzeit in der Inselkammerstraße, der Albrecht-Dürer-Straße, der Holbeinstraße und der Hans-Sachs-Straße statt. »Wir arbeiten uns jetzt Straßenzug für Straßenzug durch«, erklärte Gerlinde Kittl.

Allzu große Behinderungen brauchen die Unterhachinger aber nicht zu befürchten, der Anschluss der Haushalte an das große Fernwärmenetz sei weitaus weniger aufwendig wie die Verlegung der Fernwärmetrasse. Sind die Arbeiten am Ende des Jahres abgeschlossen, wurden rund 27 Kilometer Leitungen verlegt, berichtet Wolfgang Geisinger.

Bis zum Ende des Jahres soll die Anschlussleistung rund 31,5 Mega-Watt (MW) betragen. Das entspricht einer Versorgung von 1700 Einzelhäusern oder rund 3900 Geschosswohnungsbauten, erläutert Gerlinde Kittl. Ausgelegt ist die Geothermie-Anlage auf rund 80 MW, berichtet Gerlinde Kittl. Somit könnte die Geothermie Unterhaching praktisch den größten Teil aller Wohnungen und Häuser mit Fernwärme versorgen, rechneten die beiden Geschäftsführer vor. Die Zahl der Anschlusskunden steige ständig, informierte Gerlinde Kittl. Dabei schließt die Geothermie Unterhaching genauso Verträge mit Gesellschaften über die Beheizung ganzer Wohnanlagen wie mit Besitzern einzelner Häuser. Ein Anschluss, der sich in doppelter Hinsicht lohnt, wie Wolfgang Geisinger betont.

Der Nutzer der thermischen Wärme spart langfristig nicht nur Geld, da der Preisanstieg der fossilen Brennstoffe beträchtlich ist, während die Fernwärme nur einen geringen Kostenanstieg zu verzeichnen hat, sondern schont auch das Klima. Rund 30.000 Tonnen CO2 können bei entsprechender Auslastung der gesamten Anlange jährlich eingespart werden. Damit könnte rund die Hälfte des derzeitigen Kohlendioxid-Ausstoßes, der durch die Energieversorgung der Haushalte der Gemeinde verursacht wird, eingespart werden. Außerdem, so gibt Wolfgang Geisinger weiterzu bedenken, fallen für den Nutzer Kosten wie die Wartung durch den Schornsteinfeger oder die Anschaffung neuer Kesselanlagen weg. Zum Ende des Jahres soll der nächste Schritt bei der Betreibung der Geothermie in Angriff genommen werden, informiert Gerlinde Kittl.

Eigentlich war geplant, die Stromerzeugung durch die Geothermie Unterhaching vorher in Betrieb zu nehmen, doch mussten einzelne Wärmetauscher aufgrund mangelnder Dichtigkeit ausgetauscht werden. Die Stromerzeugung wird mit der so genannten Kalinatechnik betrieben. (Hierzu wird die Wärme des Wassers an ein Ammoniak-Wasser-Gemisch abgegeben). Mit dem entstandenen Dampf kann mittels Dampfturbinen Strom erzeugt werden). »Der Strom wird dann in das Stromnetz eingespeist«, so Kittl. Einen Verkauf des Stroms an Privatkunden im Ort, wie bereits mehrfach angefragt, kann Gerlinde Kittl momentan noch nicht vorhersagen. »Wir beobachten aber den Markt. Sollte der Verkauf an Privatpersonen längerfristig lukrativer sein als die Einspeisung, kann darüber neu nachgedacht werden«, berichtet sie. Derzeit gibt es aber hierfür noch keine spruchreifen Pläne. »Wir haben viel vor«, erklärt Wolfgang Geisinger mit Blick auf die Entwicklung der Geothermie in Unterhaching.

Wer sich über einen möglichen Anschluss informieren möchte, erreicht die Geothermie Unterhaching unter Telefon 66 55 12 21/2 20 oder im Internet unter www.geothermie-unterhaching.de.

hw

Artikel vom 13.08.2008
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