Trassenplanung, Transportleitung und Logo

Feldkirchen · Geothermieprojekt geht voran

Feldkirchen · Durch die Bank einstimmig fielen die Beschlüsse bei der gemeinsamen Sitzung der Gemeinderatsgremien Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim für das interkommunale Geothermieprojekt aus. Befürwortet wurde dabei die erste Trassenplanung der Transportleitungen von der Energiezentrale zu den Gemeinden und ihren Ortsteilen.

Aus der Mitte der Ratsgremien wurden noch Anregungen für den Trassenverlauf gegeben, die bei der Konkretisierung der Planung bis zur nächsten gemeinsamen Gemeinderatssitzung am 15. September 2008 berücksichtigt werden. Dann wird auch die Verplanung für die Ortsnetze vorgestellt. Aschheims Bürgermeister Helmut J. Englmann betonte: »Wir können keine Planung machen, bei der wir abhängig sind von privaten Grundeigentümern oder langwierigen Genehmigungen bei übergeordneten Straßen.

Damit bei der Realisierung der Zeitfaktor eingehalten werden kann, müssen wir so viel wie möglich auf dem Grund und Boden unserer Gemeinden verlegen.« Da auch nachgefragt wurde, ob es wirtschaftlich sinnvoll sei, acht Übergangspunkte der Trasse gleichzeitig zu erstellen, erklärte Englmann: »Wir müssen möglichst schnell und möglichst gleichzeitig angeschlossen werden können. Wir wollen ja die hohe Motivation in der Bevölkerung für den Geothermie-Anschluss erhalten.«

Bei einer Umfrage in allen Orten hatte sich ein nahezu identisch großes Interesse an der Geothermie-Wärmeversorgung gezeigt. Ingenieur Ralf Gundelach vom Fachbüro Kess zeigte jeweils zwei Übergabepunkte in Aschheim, Dornach, Feldkirchen, Kirchheim und Heimstetten auf. An diesen Übergabepunkten sollen die Ortsnetze angeschlossen werden. In einem ersten Bauabschnitt sollen gleichzeitig acht dieser Übergabepunkte erstellt und mit Rohrleitungen verbunden werden.

Die zwei Übergabepunkte in Dornach sollen in einem zweiten Bauabschnitt angepackt werden. Baubeginn soll laut Ralf Gundelach im März 2009 sein. Für den ersten Bauabschnitt mit einer Trassenlänge von 7.900 Metern werden rund 8,2 Millionen Euro Kosten veranschlagt. Die Trasse startet an der Energiezentrale nördlich der Staatsstraße und westlich der Autobahn A 99. Von dort führen Rohre nach Kirchheim und Heimstetten und müssen auf ihrem Verlauf zum Moosweg die Autobahn unterirdisch queren. Um von der Energiezentrale nach Feldkirchen zu gelangen, muss der Rohrverlauf entlang von Feldwegen verlegt werden und in Feldkirchen die Bahnlinie queren. Über den Heimstettener Weg wird der Ort Aschheim erschlossen. In Verlängerung der Erschließung am Sportpark werden der Ortsteil Dornach und das Gewerbegebiet Dornach über Feldwege erschlossen.

Einig waren sich die Ratsgremien auch, was die Weiterentwicklung des Logos für die AFK-Geothermie GmbH anging. Festgehalten wurde an dem Logo, das dem prämierten Schülerwettbewerb-Entwurf am nächsten kam: Die Erdkugel beinhaltet im unteren Bereich ein Petrolblau für das Wasser und im oberen Teil einen orange- bis ockerfarbenen Ton für die Erde. Auf dem Erd-Halbrund stehen drei Häuser als Symbol für das gemeinsame Projekt der drei Gemeinden. Dieses Bild-Logo wurde in den Schriftzug AFK-Geothermie integriert. Abgelehnt wurde hingegen ein eigener Entwurf des Fachbüros Typoly, das jeweils drei geschlängelte Pfeile vorsah, die in orange nach oben und in grau nach unten zeigen. Ebenso einstimmig sprachen sich die drei Gremien für eine Machbarkeitsstudie aus, die untersucht, ob die Verlegung eines Glasfaserkabels anstelle eines Kupferkabels wirtschaftlich sinnvoll ist, wo es benötigt wird und wie es letzlich vermarktet werden kann.

Die Verlegung des Glasfaserkabels bietet sich an, weil gemeinsam mit dem Fernwärmenetz ohnehin ein Kupferkabel verlegt werden müsste. Das modernere Glasfaserkabel würde laut Planer Joachim Aurnhammer geringe Mehrkosten bescheren, aber den Nutzern einen schnellen DSL-Anschluss fürs Internet ermöglichen. Untersucht werden sollen in der Studie auch die Kosten für ein zusätzliches Leerrohr, das vom Kirchheimer Ratsgremium angeregt wurde.

Bei der Sitzung der drei Ratsgremien nutzten die Kirchheimer Gemeinderäte die Gelegenheit, um ihren 2. Bürgermeister Josef Hornburger zu verabschieden und dessen Nachfolger Florian Schmidt zu vereidigen. Hornburger hatte sein Ratsmandat aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt und Kirchheims Bürgermeister Heinz Hilger verabschiedete Hornburger mit einem »dicken Dankeschön« und dem Hinweis, dass Hornburger »mit Leib und Seele Kommunalpolitiker« war. Auch die Bürgermeister Helmut J. Englmann (Aschheim) und Werner van der Weck (Feldkirchen) wünschten Josef Hornburger alles Gute und verabschiedeten ihn aus der Runde der Geothermie-Aufsichtsräte.

Hornburger betonte im Rahmen seiner Dankesworte auch: »Ich bin mir sicher, dass das Geld, das wir für die Geothermie ausgeben, für die Zukunft sehr gut investiert sein wird. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit dem interkommunalen Geothermieprojekt, denn das ist der richtige Weg.«

Artikel vom 12.08.2008
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