Nur der Lerchenauer See macht immer wieder Probleme

Münchner Norden · Die meisten Seen ringsum sind sauber

Hygienekontrolleur Oliver Kahl entnimmt unter den Augen von Umweltminister Otmar Bernhard (rechts) eine Wasserprobe.	Foto: ko

Hygienekontrolleur Oliver Kahl entnimmt unter den Augen von Umweltminister Otmar Bernhard (rechts) eine Wasserprobe. Foto: ko

Münchner Norden · Wasserratten, die in den Sommerferien oder im Urlaub zu Hause bleiben, können sich freuen: Die Seen in ganz Bayern und somit auch in München und Umgebung sind größtenteils sauber. Im Münchner Norden werden unter anderem der Echinger, der Fasanerie-, der Feldmochinger, der Garchinger und der Lerchenauer sowie der Regattasee und die Ruderregattastrecke regelmäßig auf gute Wasserqualität getestet.

Alle genannten Seen sind sogenannte EU-Badegewässer. Mindestens einmal im Monat wird die Wasserqualität nach EU-Richtlinien getestet. Baden ist hier bei fast allen unbedenklich. Nur der Lerchenauer See schneidet mit wechselnden Untersuchungsergebnissen mit teils einwandfreien bakteriologischen Befunden, teils jedoch erhöhten bakteriologischen Belastungen nicht so gut ab. Hier sollten laut dem Gesundheitsreferat der Stadt München zum Beispiel Kinder, die beim Baden viel Wasser schlucken, und Personen mit schlechtem Gesundheitszustand nicht baden.

Auch künftig könne eine »hygienisch mangelhafte Qualität« des Lerchenauer Sees nicht ausgeschlossen werden. Das Gewässer zeigte mäßig erhöhte mikrobielle Belastungen, wahrscheinlich wegen einer vermehrten Ansammlung von Wasservögeln zum Zeitpunkt der Probeentnahmen. Am vergangenen Freitag informierte sich der bayerische Staatsminister für Umwelt, Verbraucherschutz und Gesundheit, Otmar Bernhard (CSU), bei einem Pressetermin am Unterföhringer Feringasee über die insgesamt außerordentlich gute Wasserqualität der bayerischen Seen. »Wir haben einen hervorragenden Zustand geschaffen«, sagte Bernhard. Im Jahr 2007 konnten über 90 Prozent der bayerischen EU-Badegewässer Bestnoten erzielen. Nur acht kleinere Seen konnten bei einzelnen Messungen die Grenzwerte nicht einhalten. Heuer sieht es in Sachen Wasserqualität sogar noch besser aus – nur ein Prozent der bayerischen Seen fiel bei der Messung durch. Aus den 360 bayerischen EU-Badestellen entnehmen die Gesundheitsämter von Mitte Mai bis Mitte September Gewässerproben. Bis Juni wurde 1.137 Mal in ganz Bayern getestet. Um die Bezeichnung »EU-Badesee« zu erhalten, spielt nicht nur die Sauberkeit des feuchten Nasses eine Rolle, sondern auch die Infrastruktur. An den Gewässern müssen zum Beispiel Toiletten, Parkplätze und Kioske vorhanden sein.

Durch Teer, Blütenstaub, Vogel- und Hundekot sowie Grillabfälle im Wasser erhöht sich die Anzahl der Bakterien, die dann Magen-Darm-Beschwerden und Durchfallerkrankungen verursachen können. Deshalb warnt Gerhard Schmid, Leiter des Gesundheitsamtes im Landkreis München, davor, etwa Grillgeschirr in den Seen auszuwaschen oder die Wasservögel zu füttern.

Weitere Informationen zum Thema gibt es beim örtlichen Gesundheitsamt sowie auf der Homepage des Bayerischen Umweltministeriums.

ko

Artikel vom 12.08.2008
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