Grünwald · Prominente Nachbarschaft

In dieser Straße wird der Ex-Nationaltorhüter bald mit seiner Familie wohnen. Foto: Redaktion

Grünwald · Eine der prominentesten Baulücken der Exklusiv-Gemeinde im Süden Münchens dürfte bald geschlossen sein: Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn hat ein 3.600 Quadratmeter großes Grundstück am Isarhochufer erworben und plant dort die Errichtung eines Einfamilienhauses mit Schwimmbecken und einer Dreifachgarage.

Auch privat ist bei dem 39-Jährigen offenbar alles wieder im Lot: Die neue Residenz im amerikanischen Südstaaten-Stil wird er zusammen mit seiner Simone (38) und seinen beiden Kindern Katharina-Maria (9) und David (5) bewohnen. Das OK für das Bauvorhaben kam jetzt vom Grünwalder Bauausschuss: Diskussionslos und nur mit einigen geringfügigen Abweichungen segnete das elfköpfige Gremium die Pläne des Ex-Titans ab. Als »Top 7« stand der Punkt »Antrag Oliver Kahn zum Neubau eines Einfamilienhauses« ganz unauffällig auf der Liste der insgesamt elf Bauanträge, auch die Tragweite dieses Namens wurde mit keiner Silbe erwähnt.

So, als handle es sich eben um einen »ganz gewöhnlichen« Antragsteller. Etwa fünf Minuten berichtete Bauamtsleiter Stefan Rothörl über die eingereichten Skizzen. Die neue Residenz im Stile einer amerikanischen Südstaaten-Villa wird sich zur Straßenfront hin mit einer stattlichen Länge von 24,47 Metern präsentieren. Zwei Stockwerke mit Walmdach sind vorgesehen, das Dach hat einen Neigungswinkel von 25 Grad. Die Tiefe des Gebäudes beträgt allerdings lediglich 8,74 Meter, weswegen nach Einschätzung Rothörls alles andere als ein »wuchtiger Bau« entstehen werde: »Alles ist sehr ruhig gestaltet«, führte der Bauamtsleiter aus. Keine Anmerkungen kamen dazu aus dem Gremium.

Zwischen dem Haus und der Straße liegt ein Abstand von 17 Metern – ein weiterer Grund dafür, das Bauvorhaben nicht als besonders auffällig einzustufen, wie Rothörl hinzufügte.

Ein antikes und opulentes Lebensgefühl dürfte allerdings der Eingangsbereich ausstrahlen: Den Gast empfängt ein Portikus mit zwei griechischen Säulen in dorischem Stil, darauf aufgesetzt ist ein Quergiebel – so wie im alten Athen die Eingänge in einen Tempelbau aussahen. In den Südstaaten Amerikas ist dieser »Kolonialstil« aus dem Erscheinungsbild eleganter Wohnzüge längst nicht mehr wegzudenken. Rothörl bewertete das gesamte Ensemble mit Vorgarten, dem Einfamilienhaus, der Garage und dem 60 Quadratmeter großen Schwimmbecken als harmonisch.

Eine 8,80 Meter breite Abgrabung an der Nordseite des Hauses soll dafür sorgen, dass genügend Licht in die Räume des Untergeschosses der Kahn’schen Villa fällt. Änderungen gab’s nur bei den Garageplänen: So bekam der Ex-Nationaltorhüter nicht, wie beabsichtigt, eine Wandhöhe von 3,50 Metern, sondern nur 2,75 Meter wurden genehmigt.

Redaktion

Artikel vom 06.08.2008
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