Mahnende Worte von Jens Junginger

München – Zweiter Arbeitsmarkt

München – Der württembergische Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) fordert trotz Rückgang der Arbeitslosenzahlen einen „Zweiten Arbeitsmarkt“. Dies berichtet die Evangelische Akademie Bad Boll.

Damit sei aber noch lange nicht die Existenzsicherung vieler Menschen garantiert, mahnt Junginger und fordert einen „realistischeren und ehrlicheren“ Umgang mit der Statistik. Die jüngsten Erfolgsmeldungen dürfen seiner Meinung nach nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Rückgang bei der Zahl der Arbeitslosen deutlich verlangsamt und der Beschäftigungsaufbau stagniert.

Ebenso verdecke die Statistik die steigende Zahl der geringfügig Beschäftigten, der Beschäftigen im Niedriglohn-Sektor sowie der sogenannten Aufstocker. Trotz der Tatsache, dass im Juni die höchste Beschäftigungsquote seit 15 Jahren erzielt wurde, liegt nach Ansicht des KDA-Vorsitzenden das Ziel der Vollbeschäftigung noch in weiter Ferne. Es dürfe auch nicht kleingeredet werden, dass Menschen, die eine Grundsicherung erhalten, nur sehr schwer oder auch gar nicht in den „Ersten Arbeitsmarkt“ zu integrieren seien und Geringverdiener kaum Chancen haben, in ein Existenz sicherndes, langfristiges Arbeitsverhältnis zu kommen.

Junginger zieht aus dieser Sachlage die Konsequenz, dass viele Bundesländer einen geschützten „Zweiten Arbeitsmarkt“ brauchen. Eine derartige Initiative sei „längst überfällig“. Denn es habe sich gezeigt, dass es selbst unter guten konjunkturellen Bedingungen nicht gelungen sei, ausreichend Arbeitsplätze gerade für Schwächere zu schaffen. Schon jetzt sei angesichts der Abschwächung der Konjunktur mit einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen zu rechnen.

Artikel vom 17.07.2008
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