Deutsch-chinesische Kindertagesstätte in der Innenstadt sucht Räume

Innenstadt · »Kuchen mit Nudeln«

Little China: Xiahong Fei (links im Bild) und Caroli Dienst werden Kinder wie Alexander deutsch-chinesisch erziehen. Foto: sa

Little China: Xiahong Fei (links im Bild) und Caroli Dienst werden Kinder wie Alexander deutsch-chinesisch erziehen. Foto: sa

Innenstadt · China boomt – und Bayern wird zu einem immer wichtigeren Handelspartner für das fernöstliche Land. Vielleicht ist das der Grund, warum mehr und mehr Chinesen nach München ziehen. Derzeit leben hier rund 3.500 Bürger aus dem Land der Mitte, Tendenz steigend. Damit viele von ihnen Arbeit und Familie unter einen Hut bekommen können, will die Unternehmensberaterin Xiahong Fei die erste deutsch-chinesische Kindertagesstätte der Stadt gründen.

Hierfür sucht sie noch Räume – bevorzugt im Münchner Zentrum. In der künftigen Kita sollen die Kinder alle Vorteile des zweisprachigen Lernens genießen.

»In unserem Kita-Konzept betonen wir das Bilinguale, beide Kulturen sollen vertreten sein«, erklärt Initiatorin Fei. »Bei uns sollen Kinder auf höchstem Niveau zwei Sprachen lernen können.« Deutsche und chinesische Pädagogen sollen die Kita leiten, begonnen werden soll mit drei Gruppen aus je zwölf Kindern im Alter von null bis sechs Jahren. »Für eine Weltstadt wie München ist das nicht viel.« Fei selbst lebt seit 20 Jahren in Deutschland, sie hat hier Betriebswirtschaft studiert. Die Idee zur Kita kam ihr nach der Geburt ihres Sohnes Alexander.

Über einen Mangel an Interessenten für ihre Pläne muss sich die Initiatorin übrigens nicht beklagen. Und: »Um sein Kind bei uns anzumelden, ist eine chinesische Herkunft ebenso wenig Bedingung wie Vorkenntnisse in Chinesisch oder in Deutsch«, sagt Fei. »Daher interessieren sich auch Eltern aus Schweden, Frankreich oder Großbritannien für die Möglichkeit, ihre Kinder bei uns zweisprachig zu erziehen und betreuen zu lassen.« Das seien Eltern, die erkennen, dass China immer wichtiger wird in der Welt – »und noch ist es Luxus, Chinesisch zu lernen.«

Was noch fehlt zur Realisierung der Pläne, sind geeignete Räume für die Kita. »Leider werden Kinder und Kindertagesstätten immer weniger toleriert«, klagt Mitinitiatorin Caroli Dienst. Dennoch hoffen die beiden Frauen, hinter denen der deutsch-chinesische Verein Cleec steht, dass sie Räume in ruhiger und vor allem zentraler Lage im Münchner Zentrum oder in Schwabing finden.

Was Fei ebenfalls noch nicht weiß, ist, wie in der künftigen Kita die Kindergeburtstage gefeiert werden sollen. »In Deutschland isst man zur Feier Kuchen, in China Nudeln.« Fei vermutet, dass es in ihrer Kita in Zukunft wohl Kuchen mit Nudeln geben wird.

Übrigens engagiert sich Cleec nicht nur für Kleinstkinder, im Musischen Zentrum in der Maxvorstadt beispielsweise unterrichten die Vereinsmitglieder 6- bis 14-jährige Kinder und Jugendliche in chinesischem Singen und Tanzen. »Irgendwann wollen wir außerdem Kurse für Kalligraphie und chinesische Malerei anbieten.«

Weitere Infos über das Engagement von Cleec gibt es über die Internetseite www.cleec.de, per E-Mail unter vorstand@cleec.de sowie persönlich über den Cleec e.V., Habsburgerstraße 3 in 80801 München.

Sören Assmann

Artikel vom 01.07.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...