Stadtgeschichte im Spiegel der Münchner Friedhöfe

München · »Großer Geister Stunde«

München · Der Stadtgeburtstag macht es möglich, und es ist ein einmaliges Ereignis, das es in dieser Form noch nie gegeben hat und sicher so bald auch nicht wiedergeben wird: Am Freitag und Samstag, 6. und 7. Juni, findet auf dem Alten Südfriedhof die »Großer Geister Stunde« statt.

Hauptakteure der beiden Abende sind Geister, nach denen etliche Münchner Brücken, Plätze oder Straßen benannt sind, deren Namensgeber aber wenig bekannt sind. Viele dieser bedeutenden Persönlichkeiten sind auf dem Alten Südfriedhof – mitten im Stadtzentrum – begraben. 40 »große Geister« – darunter die Herren Reichenbach, Baader, Fraunhofer, Gärtner, Klenze, Spitzweg und Gabelsberger – werden an den beiden Tagen in den Abendstunden auf dem Alten Südfriedhof in neun spannend-unterhaltsamen Theaterszenen auf kleinen Bühnen »noch einmal lebendig«.

Am Freitag, 6. Juni, gibt es ab 17 Uhr mittelalterliches Lagerleben mit Speisen und Getränke fürs leibliche Wohl vor den Friedhofsmauern auf der östlichen Grünfläche zwischen dem Alten und Neuen Teil des Alten Südfriedhofs. Einlass zur Große Geister Stunde ist ab 19.45 Uhr, Theaterszenen und Musikaufführungen auf dem Friedhof beginnen um 20 Uhr. Sie werden mehrmals wiederholt und können als Stationen besucht werden (Ende der Veranstaltung etwa 23 Uhr).

Am Samstag, 7. Juni, beginnt das mittelalterliche Lagerleben bereits um 14 Uhr, zusätzlich gibt es dort einen Kindernachmittag (ebenfalls ab 14 Uhr).  Wie am Freitag ist der Einlass in den Friedhof ab 19.45 Uhr, Theaterszenen und Musik beginnen um 20 Uhr (Ende der Veranstaltungen ca. 22.30 Uhr). Krönender Abschluss der »Großer Geister Stunde« ist ein Konzert von Orchestermitgliedern des Staatstheaters am Gärtnerplatz um 22.30 Uhr. Dieses findet in den Arkaden zwischen dem Alten und Neuen Teil des Friedhofs statt.

Rund 40 dieser »großen Geister« werden am 6. und 7. Juni in spannend-unterhaltsamen Theaterszenen am Alten Südfriedhof (U-Bahn Goetheplatz) lebendig. Auch Komponisten wie Lachner, Böhm oder Aiblinger sind darunter, deren melodische Kostbarkeiten Musiker des Staatstheaters am Gärtnerplatz zum Klingen bringen. Dazu magisches Licht und vieles zum Staunen: am Freitag und Samstag ab 20.30 Uhr, Einlass ab 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Wer den Ort genauer kennenlernen möchte, der Thomas Mann 1911 als Schauplatz für den Beginn seines Romans »Der Tod in Venedig« inspirierte, der sollte an einer Führung über den Nordfriedhof am 6. Juli teilnehmen. Treffpunkt ist um 15 Uhr vor der Aussegnungshalle, Ungererstraße 230, Haltestelle Nordfriedhof. Der Eintritt ist frei, wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung erforderlich bei Herrn Dreher von der Friedhofverwaltung, Damenstiftstraße 8, Tel. 2 31 99-3 03.

Im Anschluss (17 Uhr) findet ein Chorkonzert des Chors der Erlöserkirche statt, der in der historischen Aussegnungshalle »Deutsche Sprüche von Leben und Tod« von Leonhard Lechner aus dem Jahr 1533 zur Aufführung bringt. Die Karten für das Konzert kosten 15 Euro für Erwachsene, für Schüler und Studenten 10 Euro. Die Führung und Konzert können unabhängig voneinander besucht werden.

Tag und Nacht kann man über die Münchner Friedhöfe mit Besuchen an den Gräbern von Kästner, Liesl Karlstadt, Fraunhofer, Pettenkofer, Klenze und anderen Persönlichkeiten ab Juli wandeln: im Internet unter www.muenchen.de/friedhof.

Artikel vom 03.06.2008
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