»Seniorenmeisterschaften« erreichen Kieferngarten

Freimann · »Virtuelles Bowling« - ganz real

Wie Bowling, nur virtuell – aber für die Teilnehmer ein wirklicher Spaß.	Foto: VA

Wie Bowling, nur virtuell – aber für die Teilnehmer ein wirklicher Spaß. Foto: VA

Freimann · Wo steht geschrieben, dass Videospiele nur unterhalb einer bestimmten Altersgrenze Spaß machen? Josef Kiener und Markus Deindl, zwei Studenten des Studiengangs Soziale Arbeit der Hochschule München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften, beweisen zurzeit das Gegenteil – mit der ersten deutschen »Wii-Seniorenmeisterschaft«.

Vergangene Woche ließen Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnens Kieferngarten in München-Freimann, einem von 25 Häusern der Sozialservice Gesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes GmbH, alle Zehne fallen. Aufstellen musste die Kegel hinterher allerdings niemand, denn die gesamte Bowlingbahn existierte nur als Bild, das per Beamer auf die Leinwand geworfen wurde. Ansonsten aber ging es bei dem Turnier zu wie auf einer echten Bowlingbahn: Kegel anpeilen, Kugel schwingen und im richtigen Moment loslassen. 

»Wir im Seniorenwohnen Kieferngarten möchten unseren Bewohnern im Rahmen einer gehobenen Lebensqualität natürlich auch Unterhaltung und Abwechslung bieten. So ist es für uns selbstverständlich, den Gedanken dieses Projekts zu unterstützen« – so Christiane Igl, Einrichtungsleiterin, die mit ihren Mitarbeitern während des Turniers unterstützend zur Seite stand.

Die Studenten sehen in bewegungsgesteuerten Videospielen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für ältere Menschen. Und dies nicht nur, weil sie für Spaß und Gemeinschaftserlebnisse sorgen: »Durch die Spiele werden zusätzlich die geistigen und motorischen Fähigkeiten der Senioren aktiviert und trainiert.«

»Wir haben uns für die Wii-Konsole entschieden, weil sie sich auch für ältere Menschen eignet, die keinerlei Erfahrung im Umgang mit Computer- oder Videospieltechnik haben«, sagen die Initiatoren des Projektes. Wii-Spiele werden nicht über Tasten oder Steuerkreuze gesteuert, sondern durch natürliche Bewegungen. Beim virtuellen Kegeln schwingen die Spieler die Fernbedienung also wie eine normale Bowling-Kugel. Sobald sie eine Sperrtaste lösen, rollt die Kugel über die virtuelle Bahn und verhält sich dabei genauso wie ihr reales Vorbild. Spezielle Sensoren in der Fernbedienung rechnen alle Bewegungen der Spieler in bewegte Bilder auf dem Fernseher um. Zu kompliziert? Nein – genau das richtige, jedenfalls für die Senioren des Wohnheims Kieferngarten.

Artikel vom 28.05.2008
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