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Ruderer aus 54 Nationen machten den Weltcup zum Fest
Oberschleißheim · Gutes Wetter – gute Laune – gute Plätze
Herzschlagfinale: Clemens Wenzel (links) und Falko Nolte im Zweier waren fast ganz vorne dran und sind um ganze 16 Hundertstel auf Silber gerutscht.Foto: ba
Oberschleißheim · Pfingsten, Muttertag, Ferien – Sommerbeginn. Es kam schon einiges zusammen an den Tagen, an denen Oberschleißheim zum Ruder-Weltcup rief. Der Ruf verhallte nicht ungehört; insgesamt 6.000 Besucher sowie ein enormes Medieninteresse bei dem mit 54 teilnehmenden Nationen bestbesetzten Weltcup aller Zeiten können sich sehen lassen.
Rund 3.500 Gäste wurden am Finaltag gezählt. Auch, wenn die Zahl von insgesamt 6.000 Besuchern von der »Traummarke« der 10.000 erhofften Gäste über die halbe Woche Weltcup ein gutes Stück entfernt war, zeigt sich Bernd Schuhmacher, der Chef des Organisationskomitees, sehr zufrieden.
Für die Organisation bekamen die Veranstalter der Regatta Oberschleißheim Lob von allen Seiten. »Nur mit dem Wind gab es ein paar Querelen«, sagt Schuhmacher. Der kam von Nordosten – und dieser Gegenwind war nervig: »Wir Ruderer haben es gerne, wenn es schnell vorbei ist. Denn die 2.000 Meter Strecke sind lang genug.« Die gigantische Medienpräsenz von 152 akkreditierten Journalisten kam Schuhmacher auch entgegen, um auf den Zustand der Anlage hinzuweisen. Das Wasserbecken der Olympiastrecke ist eines der besten der Welt, auch die Zieltribüne hat viel Platz und Flair. Die anderen Anlagen seien fast alle auf dem Stand von 1972.
Als »Jugendherberge« bezeichnet Schuhmacher die 220 Betten in den Gebäuden rund um die Geschäftsstelle, für deren Benutzer zudem oft nur eine Gemeinschaftsdusche pro Gang zur Verfügung stehe. Dieses Umfeld sei nicht mehr zeitgemäß, um auch an den 360 Nicht-Weltcup-Tagen viele Trainingsgäste nach Oberschleißheim zu locken. Ohne millionenschwere Investitionen werde der Münchner Weltcup auf Dauer nicht haltbar sein. Bernd Schuhmacher blickt den bevorstehenden Gesprächen mit der Landeshauptstadt München und dem Freistaat Bayern aber »vorsichtig zuversichtlich« entgegen. »Es wird dort auch über neue Betreiberformen diskutiert«, berichtet er. Ein »Wellnesstempel mit Ruderbetrieb« sei aber nicht erstrebenswert, denn die »Kunden« sollen Vereine und Nationalmannschaften sein, für die der Preis stimmen muss. Sanitäre Anlagen auf jedem Zimmer sind international sicher schon lange nicht mehr als Luxus zu bewerten.
Sportlich waren die Deutschen gut dabei, aber der erträumte Sieg sprang nur einmal heraus. Im Leichtgewichtsdoppelzweier holte sich das Duo Carow/Däger die Goldmedaille. Die Gastgeber holten in den Finals der olympischen Klassen zudem fünf zweite Plätze (Doppelzweier Männer, Doppelvierer Männer, Zweier ohne Steuerfrau Frauen, Doppelzweier Frauen, Doppelvierer Frauen), zwei dritte Plätze (Leichtgewichtsvierer ohne Steuermann, Vierer ohne Steuermann). In der Königsdisziplin, beim Achter, waren die Deutschen nur bessere Statisten in den A-Finals.
Die Männer belegten den vierten Platz, die Frauen den sechsten. Im Männer-Einer wurde die deutsche Olympia-Medaillenhoffnung Marcel Hacker Fünfter. Unter dem Strich bleibt aber das sportliche Fazit, dass die Deutschen vorne dabei sind zum Beginn des olympischen Sommers 2008. ba
Artikel vom 14.05.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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