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Neue Ausstellung bis 3. August im Literaturhaus
Münchner Zentrum · Kafkas Leben in Bildern
Blick aus Kafkas ehemaliger Wohnung im Prager Schönborn-Palais. Foto: VA
Münchner Zentrum · Wer war Franz Kafka? Die Literatur über Kafka füllt Bibliotheken und befördert doch meist das gleiche Bild: ein dunkeläugiger, schmaler junger Mann und dahinter eben jenes ungeheure Werk und die sich aufdrängende Vermutung, dass jemand, der den »Prozess«, das »Schloss« und die »Verwandlung« geschrieben hat, ein zutiefst verzweifelter Mensch gewesen sein muss. Aber stimmt das?
Hat Kafka immer nur über sich selbst geschrieben? Der Kafka-Forscher und Literaturprofessor Hartmut Binder hat über Jahrzehnte Fotos gesammelt und lässt daraus ein realistisches Bild von Kafkas Leben entstehen: seit 8. Mai bis 3. August, (Dienstag bis Freitag, 11 bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertage, 10 bis 18 Uhr, Eintritt: 5 Euro/4 Euro), sind sie im Literaturhaus, Salvatorplatz 1, zu sehen. Die Fotos zeigen einen dem Leben zugewandten Menschen: Franz Kafka wurde in Prag geboren, hatte Familie und Freunde, machte zahlreiche Reisen, liebte das Kino wie das Bier, saß in Kaffeehäusern und schwamm im Sommer in der Moldau.
Max Brod, Kafkas Freund und Mentor, erzählt in einem jetzt wieder aufgetauchten Fernsehinterview von 1967 von nächtlichen Spaziergängen und wilden Zusammenkünften. Alice Herz-Sommer, die letzte heute noch lebende Freundin Kafkas, berichtete 2007 von seinen schönen braunen Augen und davon, dass er immer »von den schönsten Frauen umgeben« gewesen sei. Mit diesen filmischen Fundstücken, einer Filmcollage des heutigen Prag auf Kafkas Spuren und einer überwältigenden Auswahl nie gesehener Schwarzweißfotos zeigt das Literaturhaus »Kafkas Welt«.
Artikel vom 13.05.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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