München Nordost · Kirchenführung

München Nordost · Am Freitag, 16. Mai, 17 bis 18.30 Uhr, lädt der NordOstKulturVerein zu einer Besichtigung der romanischen Kirche »Hl. Kreuz« in Fröttmaning ein. Der Treffpunkt ist direkt vor der Kirche gegenüber der Allianzarena. Die Führung durch den Kirchenpfleger Ludwig Maile ist anmelde- und kostenfrei.

Es wird der spannenden Frage »Gibt es zwei Heilig-Kreuz-Kirchen in Fröttmaning?« auf den Grund gegangen. Fast im Erdreich des Fröttmaninger Müllbergs versunken steckt seit drei Jahren ein Kirchenbau – symbolisch für den versunkenen Weiler Fröttmaning, dem das dominante neue Fußballstadium gegenüber seine Ortsbezeichnung verdankt. Das Kirchlein ist nur eine Kopie des benachbarten romanischen Kirchenbaus, der als einziges Bauwerk der bereits im 9. Jahrhundert erwähnten Ansiedlung in der Fröttmaninger Heide übrig geblieben ist. Das Kirchlein Heilig Kreuz ist eine der ältesten Kirchen im Stadtgebiet und der Kirchenburg St. Johann Baptist in Johanneskirchen ähnlich. 1981 entdeckte romanische Ornamentmalereien gelten als besondere Rarität in Bayern und speziell im Raum München: überwiegend geometrische Figuren sind unmittelbar auf die Ziegel gemalt.

Die Weihe der ersten Kirche im Ort Fredmaringen wird für das Jahr 814 überliefert. In den fünfziger Jahren musste das kleine Heidedorf mit den Bauernhöfen der Mülldeponie weichen; nur die Heilig-Kreuz-Kirche blieb erhalten. Als das Autobahnkreuz gebaut wurde, war der Abriss der Kirche beschlossene Sache. Damals startete der Kirchenpfleger von Freimann, Ludwig Maile, seine Rettungsaktion – und hatte Erfolg.

Seit die riesige Fußballarena in Fröttmaning steht, verschwindet die Sonne früher über der winzigen Kirche als in all den Jahrhunderten zuvor.

Artikel vom 13.05.2008
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