München – Weiter im Aufwind

München – Der Beschäftigungsaufbau in Deutschland wird nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in diesem Jahr anhalten; allerdings wird sich das Tempo etwas verringern. „Die infolge der Finanzmarktkrise geschwächte US-Konjunktur wirkt sich zwar auf die deutsche Wirtschaft und verspätet auch den Arbeitsmarkt negativ aus, stoppt aber weder das Wirtschaftswachstum noch den Beschäftigungsaufbau“, sagte DIHK-Chefvolkswirt Volker Treier.

Der DIHK rechnet für 2008 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 2,0 Prozent. Diese optimistische Prognose stützt sich auf eine Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage von Februar zum Thema Kreditkonditionen, die in einer Nachbefragung im April bei allen 80 Industrie- und Handelskammern bestätigt wurde.

Demnach haben sich die Fi–nanzierungsbedingungen in Deutschland zwar leicht verschlechtert; der überwiegende Teil der Unternehmen spürt dies jedoch noch nicht.

Konkret gaben 70 Prozent der Firmen an, die Bedingungen zur Aufnahme von Fremdkapital hätten sich für sie seit 2007 nicht verändert. 16 Prozent berichten von allgemein verschlechterten Kreditkonditionen. Gleichzeitig meldeten 11 Prozent bessere Konditionen.

DIHK-Chefvolkswirt Treier führt die günstigen Rückmeldungen darauf zurück, dass die meisten Firmen „ihre Eigenkapitalausstattung und damit auch ihre Kreditwürdigkeit erhöht haben“. Trotz der guten Finanzausstattung der deutschen Unternehmen und ihrer Investitionsbereitschaft hält er es für unwahrscheinlich, dass die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2009 unter drei Millionen sinken wird. Die Einstellungsbereitschaft sei zwar weiter groß, „gesucht werden aber vor allem Fachkräfte, und an ihnen mangelt es erheblich”, so Treier.

Artikel vom 08.05.2008
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