Schwierige planerische und städtebauliche Aufgabe in Unterschleißheim

Bibliothekserweiterung und neue Büros

Unterschleißheim · 1985, als die Bibliothek im neuen Rathaus eröffnete, stand eine Fläche von 490 Quadratmetern zur Verfügung. Die Zahl der Entleihungen lag damals gerade mal bei 43.600.

Zehn Jahre später, 1995, konnte durch den Auszug der Musikschule aus dem Rathaus, die Bücherei auf 625 Quadratmeter vergrößert werden. Eine dringend notwendige Maßnahme, denn die Zahl der Entleihungen war in diesem Zeitraum bereits auf 197.280 rasant angestiegen. Parallel dazu war in den zurückliegenden Jahren auch das Angebot an Büchern, Musikcassetten, Videos, Spielen, CD’s und Zeitschriften permanent erweitert worden.

Kein Wunder, dass bei diesem vielfältigen Angebot die Bibliothek bei der Bevölkerung hoch im Kurs steht. Es ist deshalb durchaus verständlich, wenn in letzter Zeit der Wunsch nach einer neuerlichen Erweiterung der Bibliothek immer wieder im Rathaus ins Gespräch gebracht wurde.

Aber auch bei der Verwaltung im Rathaus ist durch das erweiterte Dienstleistungsangebot ein Engpass bei den Büroräumen aufgetreten. Und dann kommt noch ein Weiteres hinzu. Auch die Kreissparkasse München-Starnberg möchte mit ihren Beratungs- und Schalterräumen wieder ins Rathaus zurück. Zur Entwicklung von geeigneten Vorschlägen, wie denn die verschiedenen Wünsche zur Erweiterung der Bibliothek, des Rathauses und zur Unterbringung der Kreissparkasse in die Realität umgesetzt werden könnten, wurden drei namhafte Architekturbüros vom Stadtrat mit der Erstellung eines Plangutachtens beauftragt.

Erst kürzlich hat sich der Bauausschuss mit den vorgelegten Entwürfen der Architektenteams befasst. Weder die Ausschussmitglieder noch die Verwaltung waren mit den Vorschlägen der Planer vollauf zufrieden.

Den meisten Anklang fand die Planungsidee des Münchner Architekturbüros Wöhrle/Siebig/Strauch – WSSA. Danach soll die Erweiterung der Bibliothek durch Aufstockung (in Form eines Galeriegeschosses) des vorhandenen erdgeschossigen Baukörpers der Bibliothek dadurch geschehen, dass sich ihr Bereich künftig auch auf die jetzigen Räume der Kulturverwaltung ausdehnt.

Das hat allerdings zur Folge, dass dann für die Mitarbeiter der Kulturverwaltung neue Räume an anderer Stelle bereitgestellt werden müssen. Zur Problemlösung schlagen die Architekten vor, die für den Kulturbereich sowie für die Rathausverwaltung notwendigen zusätzlichen Büros in einem eigenen viergeschossigen würfelförmigen Neubau unterzubringen, der auf der freien Fläche zwischen der Robert-Koch-Straße und den Rathausturm entstehen soll, auf einer Fläche, die derzeit als Fahrradabstellplatz genutzt wird. Das Erdgeschoss dieses Neubaus würde nach den Plänen der Architekten WSSA auch genügend Platz für die Unterbringung der Kreissparkasse München-Starnberg bieten.

Nach eingehender Beratung hat der Bauausschuss angeregt, dass das Architektenteam im Rahmen des Plangutachtens die noch notwendigen Nachweise über die Realisierungsmöglichkeit des Galerigeschosses liefert und die von der Verwaltung aufgezeigten Überlegungen zu dem separaten quaderförmigen Baukörper an der Rathausnordseite sowie zum Städtebau in die Planung mit einarbeitet. Insgesamt betrachtet eine schwierige planerische und städtbauliche Aufgabe, die es da zu lösen gilt.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Ergebnisse der überarbeiteten Pläne bis Ende Februar vorliegen. Die Mitglieder des Bauausschusses könnten sich dann im März dieses Jahres erneut mit den Umbau- und Erweiterungsplänen befassen. Es besteht das Ziel, dass noch im Jahr 2001 alle Hürden der Planung genommen und auch die Baugenehmigung für das Vorhaben erteilt werden kann.

Artikel vom 07.02.2001
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