Rentner sprengt aus Rache sein Haus in die Luft

»Kinder sollten nichts erben«

Unterschleißheim · Ein kleines Eckhaus in der Bussardstraße wurde in der Nacht zum Montag Schauplatz einer Familien-Tragödie: Der 78-jährige Hausherr sprengte sich und sein Anwesen in die Luft.

Gegen 21.15 Uhr hörten Nachbarn einen lauten Knall. Fünf Minuten später zeriss eine gewaltige Detonation das Haus. Der Dachstuhl flog weg, der Rest des Hauses ist nur noch ein Trümmerfeld. Die Polizei geht davon aus, dass der Rentner aus Rache gehandelt hat. „Die Tat sollte ein Denkzettel für seine Kinder und die Nachbarn sein, von denen er sich tyrannisiert fühlte“, so ein Sprecher der Polizei. Tatsächlich galt der Mann in seiner Umgebung als launisch und überkorrekt. Erst vor zwei Wochen hatte seine Ehefrau ihn verlassen und war zur gemeinsamen Tochter gezogen.

Am Samstag besuchte der Sohn des Paares seinen Vater. Als es zum Streit zwischen den beiden kam, verließ der Mann das Haus. Darauf begab sich der Rentner in den Keller und öffnete den Gashahn. Anschließend schoss er sich mit einem Kleinkalibergewehr in den Kopf und löste so die Explosion aus.

Im Auto des Rentners wurde ein Abschiedsbrief gefunden, aus dem hervor geht, dass er aus Verbitterung über das Verhalten seiner Familie gehandelt habe. Alles was er besaß wollte er mit in den Tod nehmen, damit niemand etwas erbe.

An den Häusern in der Nachbarschaft enstand zum Teil erheblicher Sachschaden. Fenster und Jalosien sowie der Vorgarten eines Nachbarhauses sind völlig zerstört. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 100.000 DM. Das Haus direkt neben dem des Rentners wurde ebenfalls völlig zerstört. Die Explosion drückte die Verbindungswand ein und verwüstete alle Zimmer. Ob das Has zu retten ist, wird derzeit von Fachleuten geklärt.

Artikel vom 07.02.2001
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