Stadtbaurätin Elisabeth Merk plädiert für den Ausbau des Föhringer Rings

Bogenhausen · Vier Spuren für den Ring

Kein leichtes Spiel: Von Unterföhring kommend ist das Einfädeln auf den Föhringer Ring oft ein riskantes Manöver. Ein vierspuriger Ausbau würde die Situation deutlich entschärfen.	Foto: ak

Kein leichtes Spiel: Von Unterföhring kommend ist das Einfädeln auf den Föhringer Ring oft ein riskantes Manöver. Ein vierspuriger Ausbau würde die Situation deutlich entschärfen. Foto: ak

Bogenhausen · Zuerst eine »geplante Maßnahme«, dann zurückgestuft auf eine »optionale Maßnahme«, jetzt vielleicht bald eine »umgesetzte Maßnahme«? Stadtbaurätin Elisabeth Merk forciert den vierspurigen Ausbau des Föhringer Rings. Langsam wird’s auch eng. Denn der bereits bestehende Planfeststellungsbeschluss für das Projekt droht unwirksam zu werden, wenn nicht vor November 2009 mit den Bauarbeiten begonnen wird.

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Für die Bogenhauser wäre der Ausbau mit Sicherheit ein Segen. Verkehrsgutachten gehen davon aus, dass zwei weitere Spuren am Föhringer Ring, eine enorme Entlastung für die nord-südlich verlaufenden Straßen im 13. Stadtbezirk bringen. Deshalb unterstützt der Bezirksausschuss Bogenhausen das Projekt bereits seit Jahren und begrüßte in seiner letzten Sitzung den erneuten Vorstoß der Stadtbaurätin.

»Gerade in den letzten Wochen häufen sich die Beschwerden über den Schwerlastverkehr auf den Nord-Süd-Verbindungen, wie beispielsweise der Cosimastraße«, berichtet Christiane Hacker (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13). Zwar seien dieses Belastungen größtenteils auf die Baustelle an der Richard-Strauss-Straße und dem daraus resultierenden Ausweichverkehr zurück zu führen, doch der vierspurige Ausbau des Föhringer Rings auf rund 1,9 Kilometern würde zusätzliche Entlastung bringen.

»Außerdem ist der Föhringer Ring heute schon mit einer Verkehrsbelastung von rund 57.000 Fahrzeugen pro Tag an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angelangt«, führt Merk weiter aus. Für Hacker sind die Sicherheitsstandards heute schon nicht erfüllt. »Die Verkehrszahlen würden bereits jetzt zwei Fahrspuren pro Seite und einen Sicherheitsmittelstreifen vorschreiben.«

Deshalb werde der BA 13 sicher keinem Beibehalt nachweislich unsicherer Straßen zustimmen.

Lange Staus vor allem Richtung Westen seien sowieso an der Tagesordnung, meint auch Merk. Verkehrsprognosen gehen für das Jahr 2015 sogar von einem Vekehrsaufkommen von 85.000 Fahrzeugen pro Tag aus – dabei wird die Fertigstellung des Tunnels an der Richard-Strauss-Straße unterstellt. Selbst ohne diese Annahme prognostizieren Experten auf dem Frankfurter Ring 71.000 Autos in 24 Stunden. Geht man von diesen Voraussetzungen aus, will Merk die Projekte Nord-Ost-Verbindung und Föhringer Ring entkoppeln. Bescheidet der Stadtrat positiv, wird laut Planfeststellungsbeschluss für die neue Fahrbahn in Richtung Oberföhring ein neues Brückenbauwerk über die Isar und den Mittleren Isarkanal errichtet. Die bestehende Herzog-Heinrich-Brücke wird saniert. Westlich der Herzog-Heinrich-Brücke werden die beiden Richtungsfahrbahnen 7,30 Meter breit sein. Östlich der Isar wird die Fahrbahnbreite jeweils 7,50 Meter betragen. Die Abbiege- und Beschleunigungsspuren erhalten eine Breite von 3,25 Metern.

Auch für den Lärmschutz sind Maßnahmen in Planung. Bei der Leinthalerstraße und der Kleingartenanlage nördlich des Föhringer Rings wird eine 345 Meter lange und vier Meter hohe Schallschutzwand errichtet. Zum Schutz der Kleingartenanlage in der Hirschau und des »Aumeisters« ist südlich des Föhringer Rings eine 340 Meter lange und zwei Meter hohe Schallschutzwand vorgesehen. Im Gemeindegebiet Unterföhring südlich der Wohnbebauung an der Ringstraße wird eine 100 Meter lange und fünf Meter hohe Schallschutzwand gebaut. Die Planungen liegen also seit Jahren auf dem Tisch, fehlt nur noch die Umsetzung. Andrea Koller

Artikel vom 22.04.2008
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