Zu schmal: Geh- und Fußweg zwischen Degenfeld- und Ansprengerstraße

Schwabing · Ideale Lösung gesucht

Auch an einem Montagvormittag kommt es es zwischen Degenfeld- und Ansprengerstraße regelmäßig zu heiklen Situationen: BA-Mitglied Brigitte Gmelin und der gesamte BA fordern getrennte Wege für Fußgänger und Radler. Foto: ms

Auch an einem Montagvormittag kommt es es zwischen Degenfeld- und Ansprengerstraße regelmäßig zu heiklen Situationen: BA-Mitglied Brigitte Gmelin und der gesamte BA fordern getrennte Wege für Fußgänger und Radler. Foto: ms

Schwabing · Wer auf dem Fuß- und Radweg der Karl-Theodor-Straße zwischen Degenfeld- und Ansprengerstraße unterwegs ist, sollte das ziemlich geistesgegenwärtig tun, mit schnellem Reaktionsvermögen und guten Augen, idealerweise auch hinten. Mit der Neubebauung zwischen Degenfeld- und Ansprengerstraße haben sich viele Geschäfte des täglichen Bedarfs angesiedelt.

Dabei hat die Stadt wohl nicht mit so vielen Kunden gerechnet. Fuß- und Radweg sind jedenfalls schlichtweg zu schmal.

Selbst an einem Montagvormittag wird in ein paar Minuten die Situation auf der kleinen Einkaufsmeile zwischen Belgradstraße und Bonner Platz klar: Da muss eine Frau mit Kinderwagen auf den Radweg ausweichen, weil mehr als zwei Personen nicht Platz finden auf dem Gehweg, hinter der Mutter naht schon ein Radler heran. Besonders knifflig wird es als sich Radler in richtiger und in Gegenrichtung begegnen und zwischen den Fußgängern, die aus den Geschäften heraustreten oder entlang gehen, schlingernde Ausweichmanöver vollführen. »Es ist nicht vertretbar, die Fußgänger derart in die Defensive zu drängen«, schreibt eine Anwohnerin der Karl-Theodor-Straße in einem Brief an den Bezirksausschuss Schwabing-West (BA 4) und schildert die Situation – seit bald drei Jahren »ein tägliches Ärgernis« und oft auch einfach gefährlich.

Auch der BA stimmt mit der Sicht der Anwohnerin nach einem kürzlichen Ortstermin überein. »Es ist wirklich ein Schildbürgerstreich, was dort gebaut worden ist«, sagt BA-Mitglied Brigitte Gmelin (SPD) nach der Meinungsbildung vor Ort. »Man hat einen Gehsteig von normaler Breite zweigeteilt in einen Gehsteig und einen Fahrradweg, die nun beide zu schmal sind. Einen ähnlich krassen Fall kenne ich im Viertel nicht.« Der BA sei schon zu Baubeginn dagegen gewesen.

Auch der Polizei Schwabing ist die Problematik »seit Jahren bekannt«, sagt der zuständige Polizeihauptkommissar Martin Kötzel. Die ideale Lösung allerdings wird noch gesucht. Die Anwohnerin schlägt die Verengung der Karl-Theodor-Straße zwischen Bonner Platz und Belgradstraße auf zwei Fahrspuren vor. Das entspräche genau der weiteren Straßenführung Richtung Leopoldstraße. Beim Ortstermin hat sich der BA auf eine preiswertere Lösung verständigt, auf die Bau- und Kreisverwaltungsreferat innerhalb von drei Monaten reagieren müssen. Auf die Anfrage der »Schwabinger Seiten« konnte das Baureferat bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme abgeben. »Die werden sich aber mit Händen und Füßen wehren«, meint Brigitte Gmelin.

Der Fuß- und Radweg soll aufgeteert und damit zum alleinigen Gehweg werden, fordert der BA. Die Radfahrer würden dann, idealerweise von Belgradstraße bis Bonner Platz, auf der Straße neben den Parkbuchten entlangfahren, getrennt von der Spur der Autofahrer durch eine rote Markierung. Den Autofahrern Richtung Leopoldstraße bliebe dann eine einzige breite Spur.

Diesen Vorschlag sieht auch Kötzel von der Polizei als »einzige Möglichkeit«. Alles andere wäre zu gefährlich für die Radler angesichts der stark befahrenen Straße. Eine harte wie unrealistische Lösung, so Kötzel, wäre Radweg statt Parkbuchten.

»Gottseidank hat es dort bislang keine Unfälle zwischen Radlern und Fußgängern gegeben«, sagt Kötzel. Das schreibt er der gegenseitigen Rücksichtnahme zugute. Aber, da sind sich BA und Polizei einig, es muss ja nicht immer erst etwas passieren, um die Situation zu entschärfen. M. Schmid

Artikel vom 15.04.2008
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