Pionier-Schule wird nach Ingolstadt verlegt

»Die Katze ist aus dem Sack«

Oberföhring · Nach langem Zögern hat das Bundesverteidigungsministerium unter dem Titel „Die Bundeswehr der Zukunft – Feinausplanung und Stationierung“ die Standorte veröffentlicht, die verlegt oder gar geschlossen werden sollen.

Der Münchner Bundestagsabgeordnete Herbert Frankenhauser (CSU), dem die Liste vorliegt: „Erwartungsgemäß wird auch die Pionierschule in München geschlossen, sie wird vollständig nach Ingolstadt verlegt. Betroffen sind die Soldaten, zahlreiche Zivilangestellte, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, die das Schwimmbad der Pionierschule zur Rettungsschwimmerausbildung nützt, und der Sportclub Prinz Eugen mit ca. 1.000 Mitgliedern, der ohne die Sportstätten der Kaserne nicht überlebensfähig ist.

Leider haben alle Proteste vor dieser Entscheidung nichts genützt, so dass diese im Stadtbezirk anerkannte und gut integrierte Bundeswehr-Einrichtung verlegt wird.“ Für Herbert Frankenhauser muss der Schaden dieser Entscheidung jetzt minimiert werden. Herbert Frankenhauser: „Das heißt, dass nach einem Umzug das Gelände primär erstens für den Wohnungsbau und zweitens für Gemeinbedarfseinrichtungen genutzt werden muss.

Der Wohnungsbau ist dabei familiengerecht und preiswert zu planen. München, als Hauptstadt der Singles, bietet viel zu wenig preiswerten Wohnraum für Familien, so dass junge Familien immer öfter dazu gezwungen werden, ins preisgünstigere Umland umzuziehen. Neue Förderansätze, die über das bisherige „München-Modell“ hinausgehen sollen dabei für Preise sorgen, die auch von jungen Familien bezahlt werden können.“

Auch im Hinblick auf die familiengerechte Gestaltung müssen die Sportanlagen der Pionierschule erhalten bleiben, so Herbert Frankenhauser. Zugleich muss die nötige soziale Infrastruktur, wie Kindergärten und Jugendfreizeiteinrichtungen, angesiedelt werden. Die Notwendigkeit weiterer Gemeinbedarfsfächen für bürgerschaftliche Nutzung darf ebenso nicht unberücksichtigt bleiben.

Prinz-Eugen-Kaserne in Oberföhring als Stadion? Abwegig!! Die Idee des Landtagsabgeordneten Haedke, die Prinz-Eugen-Kaserne nach Abzug der Pionierschule als Stadionstandort zu verwenden, wird vom zuständigen Wahlkreisabgeordneten Herbert Frankenhauser kategorisch abgelehnt: „Diese Idee ist aus drei Gründen abwegig: Da dieser Standort mitten im Wohngebiet liegt, käme es aufgrund der Lärmproblematik und der Bürgerproteste zu großen Verzögerungen.

Zweitens ist die Verkehrserschließung – insbesondere für den Individualverkehr – völlig ungelöst. Und drittens wird die Verlegung der Pionierschule erst 2005 oder 2006 abgeschlossen sein, so dass zur Fußball-WM hier sicher kein Stadion fertig sein könnte.“

Dieser Vorschlag führt, so Herbert Frankenhauser, den FC Bayern und den TSV 1860 auf ein falsches Gleis, das nur zu Zeitverlusten bei der drängenden Standortsuche führen kann. Herbert Frankenhauser: „Dieser Vorschlag wurde offensichtlich durch mangelnde Ortskenntnis ausgelöst. Wer die Verhältnisse vor Ort kennt, kann nicht auf die Idee kommen, dass dieser Standort geeignet sei.“ N. F.

Artikel vom 07.02.2001
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