Münchner Forum klagt erneut über Bauvorhaben an der Maria-Josepha-Straße

Schwabing · Klotz hinter der Mauer?

»Es gibt auch eine extensive Dachbegrünung«, erklärt Regine Kaiser, Pressesprecherin der Münchner Rück zum Modell. Wolfgang Czisch vom Münchner Forum (li.) und Denkmalpfleger Gert Goergens befürchten dennoch das Schlimmste. Foto: Münchner Rück/ ks

»Es gibt auch eine extensive Dachbegrünung«, erklärt Regine Kaiser, Pressesprecherin der Münchner Rück zum Modell. Wolfgang Czisch vom Münchner Forum (li.) und Denkmalpfleger Gert Goergens befürchten dennoch das Schlimmste. Foto: Münchner Rück/ ks

Schwabing · »Das wird ein Monster«: Das Münchner Forum (Münchner Diskussionsforum für Entwicklungsfragen e.V.) ist über das Bauvorhaben der Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft an der Maria-Josepha-Straße entsetzt. Seit drei Jahren kämpfen die Anwohner der umliegenden Straßen gegen einen hundert Meter langen dreigeschossigen Bürokomplex und einen 50 Meter langen »Wohnbauriegel.«

Jetzt steht die Baugenehmigung von Seiten der Lokalbaukommission kurz bevor, dann ist es für eine Planungsänderung endgültig zu spät. »Man hat durch einen privaten Architektenwettbewerb 2005 die Öffentlichkeit nahezu ausgeschlossen. Dabei hat sich die Jury aus mehr Mitgliedern der Münchner Rück zusammengesetzt als aus Vertretern der Stadtverwaltung.

Das Preisgericht war also selbst gewählt«, behauptet Wolfgang Czisch vom Münchner Forum. Er hält die Pläne der Münchner Rück für nicht maßstabsgetreu und unsensibel. »Der Denkmal-Ensembleschutz wird durch diesen Klotz massiv gestört. Altschwabing verliert seinen grünen Charakter zwischen dem Nikolaiplatz und dem Englischen Garten.« Regine Kaiser von der Münchner Rück weist die erneuten Vorwürfe des Forums entschieden zurück: »Ich bin fast ein bisschen sauer. Wir hätten diesen Wettbewerb gar nicht machen müssen, sondern einfach nur einen Architekten bestimmen können. Jetzt sind wir schon an die Öffentlichkeit gegangen und jetzt werden wieder falsche Behauptungen aufgestellt«, erklärt sie. Das Wohngebäude werde eben nicht durch eine durchgehend 1,80 Meter hohe Mauer von der Außenwelt abgeschirmt, sondern durch Eingänge und grüne Nischen durchbrochen.

Die Fassadengestaltung der Neubauten werde aus Glas und Naturstein sein und das Gebäude werde unter ökologisch nachhaltigen Gesichtspunkten betrieben. Bereits im Februar gab es ein klärendes Gespräch zwischen dem Münchner Forum und der Münchner Rück. Czisch fordert nun ein weiteres. »Wir erklären hier nicht den Krieg, aber man kann doch nicht alle Gremien der Stadtverwaltung übergehen.« Kaiser muss ihn da enttäuschen. »Wir nehmen die erneute Kritik des Münchner Forums zur Kenntnis, aber wir erwarten quasi täglich die Baugenehmigung. Unsere Bebauungspläne werden wir keinesfalls mehr ändern. Ein erneutes Gespräch ist nicht nötig.« K. Schubert

Artikel vom 08.04.2008
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