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Schüler interpretieren Brecht-Stück neu
»Guter Mensch« von Lohhof
Volles Engagement bei vollem Haus. Foto: Privat
Unterschleißheim · Drei Götter waren auf die Erde, genauer: nach Unterschleißheim, gekommen, um nach guten Menschen zu suchen. Aber weder bei den Bewohnern der Stadionstraße (im zum Auftakt gezeigten Film) noch beim Publikum der Aufführung der Sezuan-Parabel durch Schüler des Carl-Orff-Gymnasiums im Gleis 1, hatten die Götter eine Chance.
Die Zuschauer sollten Kärtchen mit ihren besten Ausreden (»Der Herr Berg ist an allem schuld«) abgeben und waren so von Anfang an beteiligt am Spiel des Grundkurses. Auch die weiteren Szenen ließen keine Passivität zu: Da mussten Zuschauer die Emotionswechsel der Shen Te beschleunigen, Dialoge ins Chinesische setzen lassen oder am Schluss im Sinne des Schillerschen Richterstuhles entscheiden, welche Figuren hingerichtet würden und wie – gevierteilt oder doch lieber mit Heuballen erschlagen? Von den Akteuren, die das Rollenverständnis Brechts gut verinnerlicht hatten, erforderten solche Improvisationseinlagen Mut und Kreativität.
Am Ende waren die Götter froh, in Shen Te, die das »Rollenspiel« aufgab, den »guten Menschen« gefunden zu haben, aber auf der Welt ging es trotzdem niemandem besser.
Hier verließ der Grundkurs das Parabelhafte der Vorlage – gegen wen sich die Kritik richtete, wurde klar ausgesprochen: Kapitalisten, Kriegführende, Joghurthersteller. Oder aber gegen jede einzelne der Figuren: den Schreiner, der eigentlich die Regenwälder abholzt, den egoistischen Flieger Yang Sun oder sogar gegen die Götter selbst. Diese waren als Clowns noch deutlich machtloser und lächerlicher dargestellt als bei Brecht.
Im »Abspann« wies der Theaterkurs darauf hin, dass selbst für die Stifte, mit denen der Zuschauer die Ausreden notiert hatte, Bäume des tropischen Regenwaldes gefällt werden mussten.
Die Zuschauer schwankten am Ende zwischen Nachdenklichkeit ob der Ungerechtigkeit der Welt und Begeisterung angesichts einer lebendigen und abwechslungsreichen Inszenierung.
Artikel vom 19.03.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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