Spiel- und Begegnungszentrum Am Hart bekommt neues Zuhause

Am Hart · Die Bagger sind da: Graffitihaus ade

Jewgjenij Schuhr, Leiter des Spiel- und Begegnungszentrums Am Hart, beschleichen gemischte Gefühle beim Anblick der Bagger.Fotos: sd

Jewgjenij Schuhr, Leiter des Spiel- und Begegnungszentrums Am Hart, beschleichen gemischte Gefühle beim Anblick der Bagger.Fotos: sd

Am Hart · Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachtete Jewgjenij Schuhr, Leiter des Spiel- und Begegnungszentrums am Hart, am vergangenen Mittwoch die soeben begonnenen Abrissarbeiten des alten Fachwerkbaus direkt vor seinem Fenster.

Über dreißig Jahre lang hatte das Gründungsgebäude des Trägervereins Buhlstraße e.V. seinen Zweck in der Kinder- und Jugendarbeit erfüllt.

Unter den Anwohnern war das Haus mit dem besonderen optischen Charme eher unter den Namen »Graffitihaus« bekannt, da die vielen Sprüherverziehrungen die ehemalige Schreinerei kaum noch erahnen ließen. Bis Ende 2007 lief der Betrieb noch in den unteren Räumen des Gebäudes, dann war Schluss. Im Zuge der Generalsanierungen aller Münchner Freizeiteinrichtungen fällt auch dieses Haus dem Bagger zum Opfer. »Es war einfach nicht mehr tragbar; die Statik und viele weitere Mängel am und im Gebäude ließen eine Nutzung nicht länger zu«, so Schuhr. Eine Sanierung hätte sich aus finanziellen Gründen nicht gerechnet. So mussten die Mitarbeiter es räumen. »Die Stadt hat uns zwei Container zur Verfügung gestellt, um unsere alte Einrichtung einzulagern, bis das neue Gebäude steht«, erklärt Schuhr.

Die Bauzeit für das neue Gebäude wird etwa eineinhalb Jahre betragen – und, so Ingrid Konrad-Lehmann, zuständige Architektin beim Baureferat, etwa 1,6 Millionen Euro kosten. Ohne Einrichtungsgegenstände. Eine Tatsache, die Schuhr ein wenig Sorgen bereitet, denn die Möbel sind bereits über 20 Jahre alt und ziemlich abgenutzt. »Eigentlich benötigen wir dringend neue Möbel wie Stühle und Tische, aber hierfür fehlt uns absolut das Geld« erklärt Schuhr. Daher hofft er auf Spenden von Firmen oder Stiftungen. Veranstaltungen und Angebote, die bisher auf zwei Häuser verteilt waren, werden während der Bauzeit in einem Gebäude stattfinden. Der benachbarte Holzpavillon wurde für die Übergangszeit so gestaltet, dass die vielfältigen Angebote für Jugendliche, Kinder, Familien und Senioren größtenteils fortgeführt werden können. Dennoch muss zum Beispiel auf die frühere Konzerthalle vorübergehend verzichtet werden.

Mit dem Wegfall des Graffitihauses geht auch ein Stück Identifikation verloren, doch dafür wird das neue Gebäude mehr Platz bieten. Zu den bereits bestehenden Angeboten sind zusätzlich ein Mädchen-, ein Medien- und ein Gruppenraum geplant. Außerdem sieht Schuhr vor, die Räumlichkeiten verstärkt auch an Vereine oder Privatpersonen zu vermieten, was bisher in den alten Räumlichkeiten nicht möglich war. Eine Bereicherung für den Stadtteil also, auch wenn bis dahin noch eine Menge Arbeit auf den Leiter des SBZ wartet. Sofia Delgado

Artikel vom 18.03.2008
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