Unterföhringer Jugendliche bekommen Fragebögen zur »Mobilen Jugendarbeit«

Unterföhring · Anonym Auskunft geben

Unterföhringer Jugendliche erhalten Post von Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz, Erzieher Metti Schramm und Fezi-Leiter Markus Gabler (v.l.). Foto: ko

Unterföhringer Jugendliche erhalten Post von Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz, Erzieher Metti Schramm und Fezi-Leiter Markus Gabler (v.l.). Foto: ko

Unterföhring · In Unterföhring ist die Meinung der Jugend gefragt. Am vergangenen Freitag hat die Gemeindeverwaltung Briefe an 500 Unterföhringer im Alter von zwölf bis 18 Jahren verschickt. Das Schreiben enthält 37 Fragen zum Thema »Mobile Jugendarbeit – Ein innovativer Beitrag zur Integration von Jugendlichen in einer mittelgroßen Gemeinde«.

Bürgermeister Franz Schwarz (SPD), Markus Gabler, Leiter der Unterföhringer Jugendfreizeitstätte Fezi, und Metti Schramm, Erzieher und Fezi-Mitarbeiter, stellten das Projekt der Presse am vergangenen Freitag im Rathaus vor. Das Schreiben solle ein Aufruf für die Jugendlichen sein, um selber aktiv zu werden, sagte Markus Gabler. Außerdem soll der Fragebogen den Empfängern signalisieren, »hier ist ein Ohr für euch vorhanden« und es kann etwas auch »nach euren Wünschen« verändert werden.

Auch wenn laut Gabler nicht alles verwirklicht werden kann, wie der Bau eines Schwimmbads beispielsweise. Immerhin seien aber auf diesen Wunsch hin gemeinsame Fahrten der Jugendlichen zum Schwimmen bereits organisiert worden und das habe sich »sehr bewährt«. Initiator der Umfrage ist Metti Schramm. Er verwendet die Aktion mit den Fragebögen als Diplomarbeit für sein Sozialpädagogik-Studium. Ihm ist aber vor allem auch daran gelegen zu erfahren, was die Unterföhringer Jugend denkt und bewegt. Somit ist das Ergebnis der Fragebögen für Schramm »nicht nur Theorie, sondern Praxis«. Er fragt in den Briefen an die Jugendlichen zum Beispiel auch ab, ob sie sich in Unterföhring »belästigt oder bedroht« fühlen. »So etwas ist dann für meine Arbeit schon wichtig zu wissen.«

Bürgermeister Franz Schwarz pflichtete hier bei: Auch die Gemeinde müsse das erfahren, um in so einem Fall schnell reagieren zu können und um dann zum Beispiel die Mobile Jugendarbeit personell aufzustocken. Schramm kennt als Lokalmatador die Treffpunkte von Unterföhrings Jugendlichen ganz genau. Bei der mobilen Jugendarbeit ist er zu Fuß auf den Straßen der Gemeinde unterwegs, um mit den Jugendlichen zu sprechen. »Bei manchen von ihnen ist es schwierig, sie zu integrieren, etwa durch Sport, Musik oder in Vereinen«, sagt Schramm. Der 27-Jährige, der in Unterföhring aufgewachsen ist, hatte selber früher überhaupt keine Schwierigkeiten mit seiner Freizeitgestaltung. Denn bei ihm standen damals Badminton, Fußball und Besuche in der Jugendfreizeitstätte auf der Tagesordnung. »Es war eine schöne Zeit und mir war nie langweilig.« Die Gemeindeverwaltung war aus Datenschutzgründen vor allem für den Versand der Fragebogen zuständig. Auskunft geben sollen die Jugendlichen anonym unter anderem zu Themen wie berufliche und schulische Situation, Freizeitmöglichkeiten und -gestaltung in der Gemeinde und wie es um Unterstützung durch Erwachsene bestellt ist. Bis zum 10. März müssen die Fragebögen an die Gemeindeverwaltung zurückgesandt werden, ein Rückkuvert liegt den Schreiben bei, es muss nicht frankiert werden. Die Ergebnisse der Umfrage werden am Samstag, 10. Mai, um 16 Uhr in der Jugendfreizeitstätte präsentiert. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 04.03.2008
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