Die Tram 23 soll in die nächste Runde gehen – aber keiner weiß wann und wo!

Schwabing · Ein offenes Geheimnis

Ab hier soll Schluss sein: BA-Vorsitzender Werner Lederer-Piloty wünscht sich eine Sperrung der Ungererstraße auf Probe. Foto: ks

Ab hier soll Schluss sein: BA-Vorsitzender Werner Lederer-Piloty wünscht sich eine Sperrung der Ungererstraße auf Probe. Foto: ks

Schwabing · »Ab Mitte März geht es auf der Leopoldstraße und der Münchner Freiheit mit den Bauarbeiten zur Tram 23 so richtig los, das ist doch kein Geheimnis. Da wird das Dach des Busbahnhofs abgetragen, es werden Schilder abmontiert und sogar die Haltestellen aufgehoben«.

»Über die einzelnen Bauphasen können wir derzeit nichts sagen«, entgegnet Christopher Habl. Und das, obwohl das KVR laut Schreiben an den Bezirkausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) bereits seit Anfang Februar die Verkehrsführungspläne vorliegen hat. Doch wo es in Zukunft eng wird, will niemand sagen. »Das ändert sich beim KVR auch stündlich, wir bekommen laufend neue Pläne, haben dauernd neue Gespräche«, erklärt Kötzel.

Derzeit geht er davon aus, dass ab Montag, 3. März, erste Vorarbeiten an der Münchner Freiheit vorgenommen werden sollen. »Ab Montag, 10. März, ist es geplant, den Busbahnhof aufzuheben, aber alle Angaben ohne Gewähr«, meint Kötzel. Auch er hat bisher noch keinen Plan für die Ersatzhaltestellen bekommen: »Aber das ist doch wichtig für die Leute. Die stehen dann da und fragen sich: Wo fährt mein Bus?«. Ende März sollen dann die Arbeiten zwischen der Karl-Theodor- und der Potsdamer Straße beginnen, Mitte April folgt wahrscheinlich der Abschnitt Leopoldstraße/Ungererstraße.

Parallel zu den Trambahn-Bauarbeiten will der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) während eines Zeitraums von drei Monaten prüfen lassen, ob die Ungererstraße ab der Münchner Freiheit gesperrt werden könnte. Der Verkehr würde dann bereits ab der Schenkendorfstraße und dem Mittleren Ring auf die Leopoldstraße abgeleitet werden. Zufahrt zur Ungererstraße hätten ab der Potsdamer Straße dann nur noch die Anwohner. Kötzel zeigt sich wenig begeistert.

»Die Knotenpunkte Rheinstraße, Potsdamer Straße und Ungererstraße sind durch die Bauarbeiten schon überlastet. Fällt die Ungererstraße weg, gibt das sicher ein Chaos.« Dem BA 12 geht es bei der Abhängung vor allem um die Aufwertung der nördlichen Münchner Freiheit, aber natürlich auch um weniger Verkehr. »Nach dem Spielplatz reißt der Platzcharakter ab und was bleibt ist eine Autobahnleitplanke und ein Parkplatz«, erläutert der BA-Vorsitzende Werner Lederer-Piloty. »Könnten wir den Verkehr am Mittleren Ring ableiten, würden sich etwa 8.000 Fahrzeuge weniger in Richtung Ludwigstraße quälen.« Derzeit fahren laut KVR 45.000 Autos pro Tag auf der Leopoldstraße. Deshalb wolle man während der Bauzeit die Fahrbahnen auch nicht nur auf eine Spur pro Seite verengen. »Das machen wir nur im allerhöchsten Notfall«, erklärt Habl. »In der Potsdamer Straße wird das aber wahrscheinlich nötig sein«, meint Kötzel. »In Sachen Tram 23 mischen sich zu viele ein und jeder will seinen Kopf durchsetzen. Ich bin jedesmal überrascht, wenn sich die Planungen wieder ändern. Es wird spannend werden. Mal soll der Verkehr fließen, mal will man bauen.«

Immerhin kann Habl zum Abschluss eines doch noch sicher sagen: »Bis 2009 soll alles fertig sein.« Spätestens dann dürfte auch der Bürger erfahren haben, wo er in seinen Bus oder seine Tram einsteigen darf. ks

Artikel vom 27.02.2008
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