Engagierter Spendensammler für Salvatorkirche: Stavros Kostantinidis

München · Integration: »Bereicherung statt Problem«

Erzpriester Apostolos Malamoussis (l.) und Stavros Kostantinidis vor dem Altarraum der griechisch-orthodoxen Salvatorkirche.	Foto: ms

Erzpriester Apostolos Malamoussis (l.) und Stavros Kostantinidis vor dem Altarraum der griechisch-orthodoxen Salvatorkirche. Foto: ms

München · Sie steht etwas im Windschatten zwischen der strahlenden Theatinerkirche und den markanten Frauentürmen, und ist jetzt auch noch seit längerem durch Bauplanen verhüllt – doch die Salvatorkirche am gleichnamigen Platz wird bald wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Spätestens dann, wenn das Juwel der Backsteingotik 2009 in neuem Glanz erstrahlt.

Für das stark renovierungsbedürftige Gebäude von 1493, das 1828 den Münchner Griechen überlassen wurde, laufen derzeit die Arbeiten. 1,9 Millionen Euro hat der Freistaat dafür veranschlagt, wovon die griechische Gemeinde 600.000 Euro beitragen muss. Da es keine Kirchensteuer gibt, ist die Gemeinde auf Spenden angewiesen. Dass die kräftig sprudeln, dafür setzt sich besonders Stavros Kostantinidis ein. Der gebürtige Münchner griechischer Abstammung ist Mitglied des Kuratoriums zur Sanierung der Salvatorkirche (darunter sind auch OB Christian Ude und Landtagspräsident Alois Glück).

Nicht zuletzt dank des tatkräftigen Einsatzes von Kostantinidis kamen in zwei Jahren 350.000 Euro zusammen – allein kürzlich 68.000 Euro durch die große Benefizaktion vor Weihnachten im Olympia-Einkaufszentrum und Einkaufscenter Neuperlach. Zahllose Center-Kunden unterstützten durch den Kauf von Kerzen und Waffeln die Sanierung des Münchner Denkmals. Dabei sei die 1493 errichtete und 1828 den Griechen überlassene Kirche nicht nur den etwa 25.000 Münchner Griechen vorbehalten, sondern seit 200 Jahren ein Ort der Begegnung der Völker, eine Brücke zwischen Bayern und Griechen, betont der Priester der griechischen Gemeinde, Apostolos Malamoussis: »Tagsüber ist die Kirche für alle offen.«

Für Kostantinidis ist die Salvatorkirche ein Symbol der Verständigung und »geistige Heimat«. Wie auch München. »Seit 41 Jahren lebe und arbeite ich hier, bin hier zur Schule gegangen«. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in München und in Thessaloniki ist er seit 2000 erfolgreich als Rechtsanwalt in einer Münchner Kanzlei tätig – »und meine Klienten sind hauptsächlich Deutsche«. Im Privat- und Berufsleben fühlt sich Kostantinidis voll akzeptiert und integriert, jetzt will er seine guten Erfahrungen weitergeben und sich in der Politik dafür einsetzen. Am 2. März kandidiert er bei der Kommunalwahl für den Münchner Stadtrat – für die CSU, in der er seit seiner Jugend Mitglied ist.

Das findet Kostantinidis nicht ungewöhnlich, er identifiziere sich mit den CSU-Themen Wirtschaftspolitik und innere Sicherheit: »Anders wie gern von der gegnerischen Seite dargestellt, ist die CSU nicht ausländerfeindlich. Die Partei macht für Bayern und Deutschland eine ordentliche Ausländerpolitik. Fast jeder dritte Münchner ist ein Ausländer und die fühlen sich wohl und nicht bedroht«, weiß er. Und wenn der Ruf nach härteren Strafen auch für Ausländer laut werde, dann beziehe sich das auf Serienstraftäter, bei denen die Fürsorge des Staates anscheinend nicht mehr greife.

»Aus eigener Erfahrung kenne ich die Vorteile und den Gewinn einer gelungenen Integration.« Integration soll aber nicht als Problem, sondern als Bereicherung verstanden werden. Deshalb möchte Kostantinidis dazu beitragen, dass München auch in Zukunft von der bunten Vielfalt seiner Bewohner profitiert: wirtschaftlich, kulturell und sozial. So fordert er etwa, dass die Stadt München ihre Integrationspolitik intensiviert. »Das beginnt schon im Kindergartenalter«, für Migranten wie Deutsche: die Kinder müssten ordentlich Deutsch lernen und auch die Erzieher mehr geschult werden. »Ich würde mich freuen, wenn auch die Münchner meinen Einsatz für die Bürger dieser Stadt mit ihrer Stimme auf dem Wahlzettel unterstützen«, sagt Kostantinidis (im Portrait am 13. und 17. Februar, jeweils 20.15 und 22 Uhr, auf München-TV). Eine »3« in seinem Kästchen auf Platz 33 der CSU-Liste würde ihn seinem Ziel, im Stadtrat einen Platz zu bekommen, näher bringen. M. Schmid

Artikel vom 13.02.2008
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