Der Alte Botanische Garten wird »aufgehübscht«, das Spielhaus legalisiert

Maxvorstadt · Schönheitskur für Park

Die Mitarbeiter und Besucher des »Spielhaus Sophienstraße« können sich freuen: Der Park um ihre Einrichtung herum wird verschönert, das Spielhaus selbst wird vergrößert.		          	Foto: KJR

Die Mitarbeiter und Besucher des »Spielhaus Sophienstraße« können sich freuen: Der Park um ihre Einrichtung herum wird verschönert, das Spielhaus selbst wird vergrößert. Foto: KJR

Maxvorstadt · Mehr Wiesen, mehr Bänke, mehr Platz zum Spielen – der Alte Botanische Garten soll schöner werden. Für rund 530.000 Euro will das Baureferat die Oase in der Innenstadt attraktiver machen. Die Umgestaltung beginnt bereits im Februar, abgeschlossen sollen die Arbeiten im Jahr 2009 sein. Andreas Hermann vom Parkpflegewerk hat dem Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) das Projekt auf der jüngsten Sitzung des Gremiums vorgestellt.

In der Innenstadt kann man sich auf laue Sommerabende freuen. Mit weiteren Sitzgelegenheiten in der Mittelachse, neuen Rasenflächen und einem größeren Kinderspielhaus soll der Park an der Sophienstraße zum Verweilen einladen. Als besonders erfreulich bezeichnete Hermann die Erweiterung des Gebäudes des Kreisjugendring München-Stadt. Ursprünglich sei hierfür ein Nebenhaus geplant gewesen, »dafür hätte man aber eine Baugenehmigung gebraucht«, erklärte er. Daher bekommt die Kindereinrichtung einen Anbau. Was bei den diesbezüglichen Planungen übrigens zutage kam: Das Kinderspielhaus, das im vergangenen Jahr 60. Jubiläum gefeiert hatte, wurde von keiner Behörde abgesegnet. »Recherchen haben ergeben, dass das Häuschen ein Schwarzbau ist«, bestätigte BA-Chef Klaus Bäumler (CSU). Mit dem Anbau werde die Baugenehmigung aber nachträglich erteilt, versicherte Hermann.

Mehr Freude am Park sollen freilich nicht nur die Kinder haben – auch Behinderten soll der Zugang erleichtert werden. Zwar könnten nicht überall die Treppenstufen durch Rampen ersetzt werden, wie es der »Kreis Barrierefreies Bauen« gefordert habe. »Etwa am Neptunbrunnen ist das Gelände schlicht zu steil«, erklärte Hermann. Außerdem verbiete der Denkmalschutz eine Veränderung des Ensembles. Ein weiteres Argument dafür, die Stufen an den Eingängen zu belassen, sei der Radverkehr, der durch zu viele Rampen erheblich erhöht werde – was man verhindern wolle. Deshalb werde nur der Zugang an der Elisenstraße behindertengerecht gestaltet.

Der BA sprach sich zudem dafür aus, im Zuge der Parksanierung das Schild zu entfernen, das auf den Biergarten des Parkcafés verweist. »Das Schild ist irreführend«, sagte Oskar Holl (SPD). Es vermittle den Eindruck, als ob die öffentliche Grünanlage zum Restaurant gehöre. »Das hält die Leute davon ab, sich im Park aufzuhalten.« Bäumler stimmte zu: »Auch wenn das Schild Tradition hat, sollte es weg.«

Nicht einverstanden ist das Stadtteil-Parlament mit dem Vorhaben, die sechs Platanen bei der Kunstplattform zu fällen. Lautes Raunen ging durch die Reihen, als Hermann ankündigte: »Man wollte Rasen statt Gehölz.« Bäumler schlug vor, die Bäume stattdessen zu beschneiden. »Eine Fällung muss die letzte Maßnahme sein«, so der Vorsitzende. Einen Teil der Kosten für die Neugestaltung des Parks soll übrigens die Immobilienfirma Frankonia übernehmen. Der Grund: Beim Umbau der Geschäftsräume an den Lenbachgärten hatte das Unternehmen die Kunstplattform im Alten Botanischen Garten beschädigt. Über die Höhe der finanziellen Beteiligung werde noch verhandelt, sagte Hermann. Julia Stark

Artikel vom 29.01.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...