Neuhausen · Dringend!

Hoffen mit ihren Eltern auf viele Teilnehmer am Aktionstag – Luise (2) und Emil (5).Foto: VA

Neuhausen · Eine große Benefizveranstaltung für die an Fanconi-Anämie erkrankten Geschwister Emil und Luise findet am Samstag, 26. Januar, von 12 bis 18 Uhr in den Räumlichkeiten der Schwesternschaft München am Rotkreuzplatz 8 statt. Die Geschwister Emil (2) und Luise (5) waren bis vor einem Jahr ein fröhliches Geschwisterpaar. Dann wurde bei den beiden die Diagnose Fanconi-Anämie gestellt, eine seltene Erberkrankung, die ähnliche Symptome wie eine Leukämie verursacht.

Einzige Überlebenschance der Kinder ist eine Knochenmarkspende. Die Suche nach einem passenden Spender ist jedoch ähnlich erfolgversprechend wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Damit wollten sich zwei Schülerinnen der Münchner Berufsfachschule für Krankenpflege der Schwesternschaft München vom BRK e.V. nicht abfinden.

Alexandra Böck und Martina Stieber, beide im ersten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, veranstalten daher am Samstag, 26. Januar, in den Räumen der Schwesternschaft eine Benefizaktion für Emil und Luise. Ein informatives und unterhaltsames Programm aus Vorträgen, Infoständen, Live-Musik, Kinderschminken, Luftballonstarts und Tombola wartet auf die Besucher.

Mit Unterstützung der Deutschen Knochenmarkspendedatei DKMS und einem Münchner Radiosender möchten die zwei jungen Frauen einen Knochenmarkspender finden, denn vor allem für den Buben wird die Zeit knapp. Wenn nicht innerhalb der nächsten Monate ein passender Spender gefunden wird, kann die ärztliche Heilkunst nichts mehr für ihn tun. Die Schülerin Martina Stieber, deren Mutter vor zehn Jahren an Leukämie verstarb, weiß um die Dringlichkeit. »Wir möchten mit unserer Aktion erreichen, dass sich möglichst viele Menschen über Leukämie informieren. Aber natürlich wollen wir auch einen Knochenmarkspender für die Geschwister finden und es sind uns auch Geldspenden jederzeit willkommen«, so Stieber.

Am Samstag von 13 bis 17 Uhr stehen Mitarbeiter der DKMS bereit, um potentiellen Knochenmarkspendern Blut abzunehmen, die Typisierung vorzunehmen, also die Analyse der Blutprobe, und diese in die Datenbank aufzunehmen. Unterziehen kann sich der Blutabnahme jeder gesunde Freiwillige im Alter zwischen 18 und 55 Jahren. Normalerweise kostet jede Typisierung 50 Euro, die nicht von den Krankenkassen übernommen wird. Am Samstag wird die Typisierung kostenlos sein. Je mehr Menschen sich als Knochenmarkspender registrieren lassen, desto schneller kann ein passender Spender gefunden werden. Eine solche Rettungsaktion wie für Emil und Luise ist daher mit einem hohen finanziellen Aufwand für die Angehörigen verbunden, der nicht immer alleine getragen werden kann. Die Unterstützung von großherzigen Privatpersonen und Institutionen kann somit Leben retten – das Leben von Luise und Emil, aber auch das Leben anderer schwer erkrankter Kinder und Erwachsener.

Artikel vom 16.01.2008
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