Der EHC München hält stur an seiner Linie fest

Frohes Festfahren!

Ein seltenes Bild beim Spiel gegen Bietigheim: Der gegnerische Torwart muss Einsatz bringen. Foto: hh-muc

Ein seltenes Bild beim Spiel gegen Bietigheim: Der gegnerische Torwart muss Einsatz bringen. Foto: hh-muc

Christian Winkler ist nicht zufrieden. Nicht zufrieden mit den Ergebnissen, nicht zufrieden mit dem Verlauf der letzten Wochen. Doch mit seiner Arbeit, da ist Winkler sehr zufrieden. Und scheinbar unantastbar. „Ich laufe vor nichts davon. Wer mich kennt, der weiß das“, reagiert Winkler beinahe trotzig auf die immer lauter werdende Kritik an seiner Person.

Wer nicht wegläuft, so die Logik, der markiert einen Felsen innerhalb eines Vereins. Einen Felsen, an dem man sich festhalten könnte. Allerdings liegen diese Felsen gerne auch einmal im Weg. „Ach, diese Spekulationen über meinen Rücktritt. Da ist kein wahres Wort dran.“ Winkler ist felsenfest davon überzeugt, dass die Mannschaft zu den qualitativ besten der zweiten Eishockeyliga gehört. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass die Playoffs das einzig sinnvolle Ziel für den EHC München sein können. Erklärungen zur aktuellen Misere oder gar Lösungen hörte man in den letzten Wochen kaum aus seinem Mund. Von offizieller Seite bekommt Winkler Rückendeckung. Man hat nicht vergessen, was er letztes Jahr für den EHC München geleistet hat. Und man ist noch bereit, über die kapitalen Fehleinkäufe Winklers hinwegzusehen. Sollte die Leistungskurve des EHC weiter so konstant nach unten zeigen wie in den letzten Wochen, muss vermutlich eher der Vorarbeiter Doug Bradley als der Architekt Christian Winkler die Baustelle EHC München verlassen. Bradley, der es ebenso wenig wie sein ungeliebter Vorgänger Bernie „Psycho“ Englbrecht schaffte, eine konstant spielende Mannschaft zu formen, ist vielleicht die schwächste Figur innerhalb des Vereinsgefüges. Von ihm wird erwartet, die vermeintliche Qualität des Kaders zu finden und sie in positive Ergebnisse umzumünzen. Seit Wochen gelingt ihm das nicht. Der EHC hat mittlerweile sogar den Anschluss an die Playoffplätze verloren und muss sich in den kommenden Wochen sogar doppelt anstrengen, um in der Tabelle nicht noch weiter nach unten durchgereicht zu werden. Nur einen Punkt ist man von den Tabellenrängen entfernt, die nach Abstieg riechen. Ganze sechs Punkte beträgt der Rückstand auf einen Playoffplatz. Vergangenes Wochenende verlor der EHC erneut seine beiden Partien. Dabei ließ das knappe Ergebnis des Heimspiels gegen Bietigheim, der EHC verlor 1:2 nach Verlängerung, noch eine Hintertür für die üblichen Lobreden auf den vorbildlichen Einsatz der Mannschaft offen. Dass Bietigheim doppelt so viele Schüsse auf das EHC-Tor abgab und es einzig Hardi Wild zu verdanken war, dass nur zwei davon im Netz landeten, relativiert die Leistung der Mannschaft. Eine Mannschaft, die auch auswärts nicht in der Lage ist, einen Vorsprung taktisch klug zu halten. 0:2 führte man gegen Crimmitschau, den Drittletzten der Tabelle. Am Ende hieß es 3:5 aus Münchner Sicht. Sicher, es sind noch mehr als 20 Sasionspiele zu absolvieren. Die Playoffs sind noch lange nicht abgehakt. Doch wenn der eigene Anspruch des EHC nicht bald mit der sportlichen Realität in Einklang kommt, dann sieht es schlecht aus. Für die Mannschaft, die Fans, den Trainer und ja, auch für den Manager. Daniel Köhler

Artikel vom 17.12.2007
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