Albrecht Ackerland über Impfungen

„Da schau her“

Alle paar Monate geht das Trara von Neuem los: „Impfen Sie sich! Unbedingt! Jetzt!“ So dezent klingt dann meist der Rat in manchen Medien. Und immer droht kein Geringerer als: der Tod. Ein Dauerbrenner ist freilich die Grippe, aber je nach Gesundheitslage klettern auch andere manchmal gar unterhaltsam klingende Krankheiten in der Impfbefehls-Hitparade nach oben. Einen Neueinstieg in diese Charts feiern gerade die Masern.

Ja, die Masern. Ein Klassiker, ein Evergreen. Wie sie damals bei mir verliefen, weiß ich nicht mehr. Sicher waren sie kein Spaß. Überlebt habe ich sie, genauso wie diverse Killergrippen, peinigende Magen-Darm-Explosionen. Ein Guter hält’s aus, was einen nicht umbringt, macht einen: später gescheit daherredend.

Schon klar: Es gibt schlimme Viren-Angriffe auf die Gesundheit, die sogar tragisch ein Leben beenden können. Und manchen hätte eine Impfung retten können. Wenn ich nach Indien reise, schadet es nicht unbedingt, meinen Körper gegen Hepatitis immun werden zu lassen. Oder gegen Diphtherie. Oder weiß Gott, gegen was alles, bin ja kein Arzt.

Aber ich bin einer, der sehr fest daran glaubt, dass jede Impfung auch ein bewusstes, wenn auch kontrolliertes Krankmachen des Körpers ist. Mag sein, dass es Glaubenssache ist, wenn man der Schulmedizin kritisch gegenüber steht. Das bedeutet jetzt nicht, dass ich bei Kopfweh lieber ein Schamanentuch umwickle als eine Aspirin zu nehmen.

Aber das bedeutet, dass ich mir sicher nicht via Impfung jeden dahergelaufenen Virus verabreichen lasse, weil es ja sein könnte, dass er mich sonst noch heißer in der U-Bahn erwischt. Da mag ich meinen Körper dann doch zu gern und bin überzeugt von seinen Funktionen und Kräften, als dass ich ihn bei jeder neuen Panik selbst in Panik versetze. Auf dass er manchmal auch noch echte Krankheiten kennenlernt und auch meistern kann. Gesundheit!

Artikel vom 06.12.2007
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