Neues »urbanes Stadtquartier« zwischen Leopoldstraße und Berliner Straße

Schwabing · »Glücksfall für Schwabing«

Erst am Mittwochabend werden Bilder von der Neubebauung veröffentlicht. Soviel ist sicher: das Metro- und Holiday Inn-Gelände wird sich sehr verändern.F.: ms

Erst am Mittwochabend werden Bilder von der Neubebauung veröffentlicht. Soviel ist sicher: das Metro- und Holiday Inn-Gelände wird sich sehr verändern.F.: ms

Schwabing · Als »große Chance für Schwabing« wertet Werner Lederer-Piloty, Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA 12) und selbst Architekt, das neue Baugebiet in der Leopoldstraße 152 bis 194. Wo sich heute Metro und ein Hotel befinden, soll bald ein neues »urbanes Stadtquartier« entstehen.

Bauprojekt »Schwabinger Tor«

Die Weichen dafür wurden vergangenen Freitag, 16. November, mit dem Ergebnis des städtebaulichen Ideenwettbewerbs gestellt. Aus elf Beiträgen renommierter Architekturbüros, wie dem des Stararchitekten Norman Foster aus London, hat das Preisgericht entschieden wie die Grobplanung des dreieinhalb Hektar großen, 500 Meter langen und 70 Meter breiten Areals aussehen soll.

Umgesetzt wird der Entwurf des Münchner Büros 03 Architekten. Neben 21.000 Quadratmeter Wohnfläche mit über 200 Wohnungen, davon 40 bis 60 Luxusappartements und einer Kindertagesstätte, entstehen ein Fünf-Sterne-plus-Hotel, ein Vier-Sterne-Hotel, ein Wellness-Spa, Flächen für Läden und Büros und ein »Kulturbaustein« für die Schwabinger, eine Multifunktionshalle für Veranstaltungen mit über hundert Plätzen. Die Stadt hatte die Pläne bereits in der Bürgerversammlung für Schwabing-Freimann vergangenes Jahr vorgestellt.

Die Familie Hurler will den Standort des Metro-Großmarktes verlagern. Das nördlich angrenzende Grundstück mit dem »Holiday Inn«-Hotel wurde an einen Investor verkauft, der auch den Projektentwicklungsauftrag für das Hurler-Gelände erhielt. Damit bietet sich die Möglichkeit, die Grundstücke gemeinsam zu entwickeln. Am heutigen Mittwochabend werden die Entwürfe und Preisträger vorgestellt. Darunter sind laut Lederer-Piloty einige »spektakuläre«. Mit dem Gewinner 03 Architekten sei aber eine »solide Arbeit« prämiert worden, findet der BA-Vorsitzende. 03 haben unter anderem den ersten Preis im Wettbewerb der Werkbundsiedlung Oberwiesenfeld und für ein ähnlich längliches Gelände in der Welfenstraße in der Au gewonnen.

Der Schwabinger BA-Vorsitzende findet beim 03-Entwurf Wohnen und Grün sinnvoll verteilt und angeordnet. Das Wohnen werde zur Berliner Straße gehen, auch das Biotop wird erhalten, die Geschäfte liegen zur Leopoldstraße, das Fünf-Sterne-Hotel etwa gegenüber dem Parzivalplatz. Auf der Basis des 03-Entwurfs wird dann der Bebauungsplan gestrickt, in dem mit der Stadt die Details festgelegt werden. Die Besitzer planen auch für die einzelnen Abschnitte Wettbewerbe auszuschreiben, erzählt Lederer-Piloty.

Besonders lobt er, dass die Bauherren Privatleute seien und die Familie Hurler den Besitz behalten möchte. Das sorge für ein Stück Urbanität mit kleinen Läden und Geschäften. Außerdem will die Familie neben den zwei gesetzlich vorgeschriebenen Öffentlichkeitsphasen, bei denen die Anwohner die Pläne einsehen können, für, laut Lederer-Piloty, »ein sehr offenes Verfahren« sorgen.

»Es kann nur besser werden«, fasst Lederer-Piloty lakonisch zusammen. Das Metro-Gelände etwa sei fast komplett versiegelt – ein »städtebaulicher Irrsinn«, der nun durch eine »städtebauliche Perle«, so der BA-Vorsitzende, ersetzt werden soll. Spatenstich könnte laut Lederer-Piloty 2009 sein.

Artikel vom 20.11.2007
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