SV Solidarität sucht nach Trainingsbecken

Ismaning · Durststrecke durch Neubau

Die Schwimmer des SV Solidarität stehen vor einem schweren Jahr. Der Grund: Das 35 Jahre alte Hallenbad wird saniert. Foto: ba

Die Schwimmer des SV Solidarität stehen vor einem schweren Jahr. Der Grund: Das 35 Jahre alte Hallenbad wird saniert. Foto: ba

Ismaning · Als die Nachwuchsschwimmer des SV Solidarität am Montagabend im Ismaninger Hallenbad trainierten, war stundenlang Hochbetrieb im großen Becken. Doch bald kommt die große Trockenperiode. Der Gemeinderat hat schon den Beschluss zur Generalsanierung des Bades gefasst und wird die Einrichtung voraussichtlich ab Ostern 2008 für ein Jahr schließen. Nach der Erneuerung und Erweiterung steht den Ismaninger Bürgern ein deutlich ausgeweitetes Badevergnügen bevor.

»Das Bad ist 35 Jahre alt«, erklärt der Bauamtsleiter Helmut Horst, »das sagt doch eigentlich alles.« Die Sanierung des Gebäudes ist eigentlich unaufschiebbar. Für Kosten in Höhe von acht Millionen Euro soll das Gebäude innen komplett entkernt und von Grund auf erneuert werden. Die Gemeinde will dann wieder Ruhe haben für 30 bis 50 Jahre.

Eine Planvariante war auch der Neubau eines Bades auf grüner Wiese, doch das war nicht wirklich ein Thema für den Gemeinderat. Das Gremium wollte vor allem den Standort in der Ortsmitte neben Realschule, Bürgersaal und nahe dem Schloss beibehalten. Dazu kommt, dass ein Neubau elf bis zwölf Millionen Euro verschlungen hätte.

Den Spaß- und Wellnessbädern möchte Ismaning keine Konkurrenz machen, aber dennoch wird das Angebot deutlich verbessert. Räumlich vergrößert die Gemeinde das Bad um etwa zehn Prozent, damit eine 35 Meter lange Wasserrutsche gebaut werden kann. Statt der Liegewiese im Freien soll es eine Liegeterrasse geben. Eine erste Planskizze existiert schon, aber noch wird die Architektenleistung ausgeschrieben.

Unterdessen müssen sich die regelmäßigen Nutzer für etwa ein Jahr neue Hallenbäder suchen. Die Einrichtungen in Neufahrn und Unterschleißheim werden Ismanings Schulklassen aufnehmen. Entsprechende Kontakte hat Bürgermeister Michael Sedlmair mit seinen Kollegen schon geknüpft. Richtig kompliziert wird das Ismaninger Trockenjahr dagegen für die Schwimmer des SV Solidarität. Durchschnittlich 380 Mitglieder hat die Gruppe jährlich. Davon sind rund 250 Kinder und Jugendliche.

Derzeit bemühen sich die Wettkampfschwimmer und Triathleten, als Gäste bei benachbarten, befreundeten Vereinen unterzukommen. Noch etwas schwieriger wird die Überbrückungsphase bei dem Nachwuchs. Mit Unterstützung des Bürgermeisters sucht die Vereinsvorsitzende Barbara Fesl in den nächsten Monaten nach Schwimmbadzeiten. Zudem werden die Gruppen in den örtlichen Sporthallen untergebracht.

Fesl ist überzeugt, dass der 691 Mitglieder starke Verein dieses schwere Jahr meistert. »Von Ismaning geht keiner weg, ich bin sicher, dass wir die Kinder alle halten.«

Artikel vom 20.11.2007
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