Mehr Mitspracherecht durch die erste Kinder- und Jugendsprechstunde

Feldmoching-Hasenbergl · Eine Lobby für Kinder

Die Skate-Anlage am Fasaneriesee war zunächst heiß umstritten, Verhandlungen und Kompromisslösungen haben den Durchbruch gebracht. Letzteres erhofft sich Gabriele Kittl auch von der Kinder- und Jugendsprechstunde. Foto: cr

Die Skate-Anlage am Fasaneriesee war zunächst heiß umstritten, Verhandlungen und Kompromisslösungen haben den Durchbruch gebracht. Letzteres erhofft sich Gabriele Kittl auch von der Kinder- und Jugendsprechstunde. Foto: cr

Feldmoching-Hasenbergl · »Kinder haben keine Lobby.« Mit diesen drastischen Worten beschreibt Gabriele Kittl die Situation in den Münchner Stadtteilen. Und genau die soll sich jetzt in Feldmoching-Hasenbergl ändern. Dazu hat Kittl die Kinder- und Jugendsprechstunde angeregt, die am Freitag, 30. November, erstmals stattfinden wird.

Seit einem Jahr arbeitet die Kinder- und Jugendbeauftragte des Stadtbezirks auf die Veranstaltung hin, die den Kindern eine Möglichkeit zum Mitreden geben soll. Widerstände gab es dabei kaum; der Bezirksausschuss (BA 24) steht fraktionsübergreifend hinter der Idee und wird als Veranstalter die Sprechstunde ausrichten. »Es war schon lange unser Wunsch, Kinder in die Stadtteilplanung miteinzubeziehen«, erklärt Dr. Rainer Großmann, Vorsitzender des BA 24.

Wie groß die Resonanz sein wird, da mag Kittl nicht spekulieren. Der Erfolg der Sprechstunde hängt aber vor allem von den Inhalten ab. »Die Kinder und Jugendlichen in unserem Stadtbezirk sollen sich Gedanken machen, was sie hier stört«, erklärt Kittl. Das kann ganz einfach eine fehlende Straßenbeleuchtung sein, aber auch ein großes Projekt wie zum Beispiel die Skate-Anlage am Fasaneriesee. Die sei ein gutes Beispiel dafür, wie man etwas bewegen und verändern kann – auch wenn es länger dauert.

»Nach Möglichkeit wollen wir die Vorschläge, die in der Sprechstunde diskutiert werden, kurzfristig umsetzen«, erklärt die Feldmochingerin, verweist zugleich auf die bisweilen langsam mahlenden Mühlen der Stadtverwaltung. Wenn Referate und Ämter über die Vorgänge informiert und in sie miteinbezogen werden müssten, wenn es um finanzielle Zuschüsse gehe, dann dauere es automatisch länger.

Der Bezirksausschuss möchte jetzt auch nicht den Stadtbezirk revolutionieren. »In kleinen Schritten soll der 24. Bezirk jugendfreundlicher werden«, betont Kittl. Genau da gebe es nämlich Defizite, wenngleich in den letzten Jahren viel getan worden sei. Das betont auch Großmann. Dennoch ist auch er der Ansicht: »Wer anders könnte diese Defizite besser aufdecken als die Betroffenen selbst?«. Gemeinsam mit den wenigen Erwachsenen, die am 30. November dabeisein werden – neben Kittl auch der Jugendbeauftragte Max Bauer und der BA-Vorsitzende Dr. Rainer Großmann – werden die Vorschläge zu Anträgen formuliert und über den BA Eingang in die Stadt(teil)politik finden.

Ziel der ersten Kinder- und Jugendsprechstunde in Feldmoching-Hasenbergl, die sich an einem Beispiel aus Pasing orientiere, sei es nicht, Widerstände zu überwinden, sondern bei einem Konflikt zu vermitteln. »Ich finde es sehr spannend und hoffe auf eine große Beteiligung«, sagt Großmann und ergänzt: »Wenn die Resonanz nicht allzu groß ist, werden wir das Projekt dennoch fortsetzen. Neue Dinge müssen sich erstmal etablieren.«

Vom Erfolg der Kinder- und Jugendsprechstunde ist er überzeugt, denn: »Die Jugendbeauftragten Gabriele Kittl und Max Bauer haben sich außerordentlich dafür eingesetzt.« Dauer dieses Pilotprojekts für den Stadtbezirk wird von 16 bis 18 Uhr in der Freizeitstätte »KistE«, Gundermannstraße 77, sein. Größere Gruppen werden gebeten, sich vorab unter der Telefonnummer 3 14 74 80 bei Gabriele Kittl anzumelden.

Artikel vom 20.11.2007
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