Der Münchner Erfolgsautor ist auf Lesereise

München - Weiler und die liebe Sabine

Jan Weiler, Bestseller-Autor und Italien-Fan.Foto: VA

Jan Weiler, Bestseller-Autor und Italien-Fan.Foto: VA

Lieb ist Sabine nicht. Gerade hat sie Schluss gemacht mit Uwe, einem „spießigen Manager-Spacken“ – nach acht Jahren „total toller Beziehung“. Uwe diktiert daraufhin seiner Sekretärin einen nüchternen Abschiedsbrief an die Ex, in dem er Schlüssel, Stornokosten für den Urlaub und die letzte Miete fordert. Seine Sekretärin allerdings schickt Sabine zusätzlich zum Brief die Kassette mit dem vollständigen Diktat.

Welches weniger nüchtern klingt: Uwe resümiert darauf die gesamte Beziehung – und weiß beispielsweise sehr wohl, wie sehr es Sabine als Studentin genossen hat, sich von ihm im Auto mit Sitzheizung von der Uni abholen zu lassen. „Liebe Sabine“ ist das neueste Werk von Jan Weiler. Als Autor wurde er praktisch über Nacht wegen seines Erstlingswerks „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ berühmt: darin schildert er, wie es sich anfühlt, in eine italienische Familie einzuheiraten; das Buch gilt als das erfolgreichste deutsche Romandebüt der letzten 20 Jahre. 2005 folgte die Fortsetzung „Antonio im Wunderland.“

„Liebe Sabine“ ist übrigens nicht gedruckt, sondern nur auf CD im Hörbuchverlag erschienen – und das hat seinen Grund: hier werden die Möglichkeiten des Mediums Hörbuch einmal wirklich genutzt! Der Zuhörer spielt Mäuschen bei der intimen Abrechnung mit Sabine, das knarzige Diktiergerät und die Geräusche, die durch Hin- und Rückspulen entstehen, sind Bestandteil der Geschichte und machen sie plastisch. Man hört dabei, dass Weiler inzwischen Spaß am Vorlesen hat – im Gegensatz zu seinen Anfängen als Autor: zumindest hat es eine Zeit lang gedauert, bis er erstmals auf Lesereise gegangen ist.

Derzeit ist er mit seinen Büchern und seinem Hörbuch wieder unterwegs: Die München-Premiere seiner Lesetour feiert er am Dienstag, den 6. November, ab 20.30 Uhr, im Lustspielhaus in der Occamstraße 8. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 31.10.2007
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