Leeroy und Co. beim „open here“-Festival im Ampere

München - Gourmet-Rap aus Frankreich

Rap-Poet Leeroy bringt Musik für Feinschmecker ins Ampere. Foto: VA

Rap-Poet Leeroy bringt Musik für Feinschmecker ins Ampere. Foto: VA

Rap aus Frankreich: Engagiert, experimentell, explosiv – und – natürlich - französisch. Die Sprach-Barriere dürfte denn auch der Grund sein, warum Künstler wie MC Solaar oder die „Saian Supa Crew“ nicht in der oberen US-Liga mitspielen. Doch was soll’s: wie französisches Essen ist französische Rapmusik eben was für Gourmets.

Ein Feinschmecker-Treffen dürfte daher kommenden Donnerstag, den 18. Oktober, im Ampere stattfinden: Leeroy, bis Anfang des Jahres Frontmann der legendären „Saian Supa Crew“, stellt im Rahmen des „open here“-Festivals des städtischen Kulturreferats sein Solowerk „open bar“ vor. Und auch die Mitstreiter des Abends dürften jede Menge Liebhaber feiner Musik anlocken: den Anfang macht um 20 Uhr das Wiener Trio „SaLeDo“ mit einem kanadisch-sudanesisch-österreichischen Mix aus Reggae, Funk und Jazz, anschließend importieren der Marseiller Toko Blaze und seine Band Reggae und Hip-Hop ins Ampere. „Raggasnoda click“ aus München, die „nichts schlimmer als eine Show ohne Party“ finden, sind der vierte Musik-Act des Abends.

„Man kann unsere Vibes fühlen, ohne jedes Wort zu verstehen“, verspricht denn auch Haupt-Künstler Leeroy, den das Hip-Hop-Magazin „Juice“ mit seiner Ex-Band „Saian Supa Crew“ mehrmals zu den besten europäischen Live-Musikern gewählt hat. Weil er „nur die Barrieren akzeptiert, die man selbst setzt“, erfindet er seinen eigenen Sound immer wieder neu, mischt Hip-Hop mit französischem Chanson, Punk, nordafrikanischen Klängen oder Reggae. Inhaltlich versteht er sich, der selbst aus Marokko stammt, als Sprachrohr der Migranten der französischen Vorstädte: doch anders als beispielsweise seine Berliner Rap-Kollegen setzt der Hip-Hop-Poet nicht auf Proll-Posen und simple Parolen, sondern auf die positiven Seiten der Banlieues: auf Brüderlichkeit, Toleranz und die Chance, kulturelle und soziale Sperren niederzureißen.

Wer den Menschen Leeroy kennenlernen will, hat bei „open here“ ebenfalls Gelegenheit dazu: ab 20.30 Uhr wird er sich im Ampere mit „Raggasnoda click“ über die gemeinsame Leidenschaft, den Hip-Hop, und wie dieser in Deutschland und Frankreich gelebt wird, unterhalten. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 11.10.2007
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