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82 Feuerwehrleute bekämpfen Brand im Gymnasium – hoher Sachschaden
Kirchheim · Großeinsatz in Kirchheim
Die letzte Flamme ist gelöscht: Die Feuerwehren der Region kämpften rund um das Kirchheimer Gymnasium fast zehn Stunden mit den Flammen. Foto: ba
Kirchheim · Es gab kein Wochenende und keinen Feiertag der Deutschen Einheit rund um das Kirchheimer Gymnasium. Dafür gab es die Woche der Kirchheimer Einheit, die mit einem Großbrand in der Schule begann und eine beispielhafte Hilfswelle in Bewegung setzte. Das Drama um das Gymnasium begann am 2. Oktober um 21.15 Uhr. An jenem Dienstag vor dem Feiertag löste ein Brandmelder den Alarm aus und es schien ein kleiner Routineeinsatz der Feuerwehr abzulaufen.
»Das war ja eine recht christliche Zeit«, sagt der Kirchheimer Feuerwehrkommandant Ludwig Etzelsberger rückblickend. Der durch einen Kurzschluss in einem Sicherungskasten entstandene Brand war auch schnell gelöscht und der Feierabend der Feuerwehr in Sichtweite.
»Doch dann kam der Ätsch-Effekt«, wie es Etzelsberger bezeichnet. Der Verdacht auf einen zweiten Brandherd wurde immer größer und dieser war unter dem Dachstuhl so ziemlich an der am schwersten zu erreichenden Stelle des Gebäudes. Im zweiten Obergeschoss des Mittelbaus schlugen schnell die Flammen aus dem Dach. Der Einsatz wurde kompliziert. Mit insgesamt 82 Feuerwehrmännern aus Kirchheim, Aschheim, Ismaning und von der Münchner Berufsfeuerwehr löschte man von außen über die Drehleiter. Innen wurde auf die Schnelle ein Gerüst gebaut.
Ergebnis des Einsatzes war, dass die letzte Flamme um sieben Uhr morgens, also knapp zehn Stunden nach der Alarmierung, gelöscht wurde.
Weil Kirchheims Bürgermeister Heinz Hilger eine Woche in Urlaub war, übernahm der Aschheimer Gemeindechef und stellvertretender Vorsitzender des Gymnasium-Zweckverbandes, Helmut Englmann, das Krisenmanagement. Vor Ort beauftragte er den als Feuerwehrmann im Einsatz befindlichen Kirchheimer Elektromeister Peter Sift mit einem ersten Gutachten. Dieses lag bereits am Feiertag nach der Brandnacht um 11 Uhr vor, weshalb schnell mit den Aufräumarbeiten begonnen werden konnte. Am Donnerstag und Freitag hatten alle Schüler der Klassen elf bis 13 zwei Tage frei.
Der Plan sah vor, dass auf die Schnelle aus sechs unbenutzbaren Klassenzimmern drei werden sollten. Dafür war die Auslagerung vereinzelter Klassen in die schräg gegenüber liegende Hauptschule vorgesehen. Doch alle zusammen arbeiteten das Wochenende durch und am Montag waren im Schulhaus rund 200 Handwerker unterwegs. Das Ergebnis war, dass alle Klassen wieder im Gymnasium unterrichtet werden konnten, auch wenn einige Räume fehlen.
Der finanzielle Schaden des Großbrandes ist wohl erst in ein paar Monaten abzuschätzen. Englmann wollte die Spekulation, der Schaden betrage über eine Million Euro, nicht bestätigen. Für ihn und Schulleiter Richard Rühl gab es wichtigere Dinge. Mit schnellem Handeln ermöglichte man sich die Chance auf die schnelle Rückkehr zum Alltag. Krisenmanager Englmann fielen ganze Steinbrüche vom Herzen: »Wir mussten sehr schnelle Entscheidungen fällen und ich denke, es waren auch die richtigen.« Nico Bauer
Artikel vom 09.10.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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