Vor allem Kinder sind von Ess-Störungen bedroht

Schluss mit Diätenwahnsinn!

München · „Schlank ist schön“ dieses aberwitzige Modediktat tragen TV-Serien, Modezeitschriften und vor allem oft Frauen hinein in ihre Familien und terrorisieren damit sich und ihre Angehörigen.

Es werden keine Kosten und Mühen sowie oftmals gesundheitliche Schäden gescheut um seinen Körper – gegen seine persönliche körperliche und genetische Veranlagung – auf Schlankheit zu trimmen. Jungen und Mädchen ab 11 Jahren beginnen bereits mit diesem Diätenwahnsinn, den ihnen oft Klassenkameraden oder sogar die eigenen Mütter ständig vorleben. „Die Schwelle hin bis zur Mangelernährung oder auch zu EssStörungen wie Mager- oder Ess-Brechsucht ist bei Jugendlichen sehr schnell überschritten!“ davor warnt die Staatliche Beratungsstelle für Ernährung in München.

In vielen Familien wird nur das gegessen, was vermeintlich „nicht dick macht“. Gemeinsam eingenommene, selbst zubereitete schmackhafte Familienmahlzeiten fallen dem Diätenstress zum Opfer.

Ob ein Lebensmittel schmeckt oder duftet oder ob es Genuss und Freude bereitet, interessiert nicht mehr: Hauptsache es macht nicht „dick“. Oft sind die schnell für Familie „gezauberten“ Mahlzeiten und Snacks zu fett und zu balaststoffarm oder zu süß. Erwachsene und Jugendliche, die sich viel bewegen, benötigen keine Diät. Eine familiengerechte Ernährung die Spaß macht und schmeckt enthält viel frisches Obst und Gemüse, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Fette Speisen und Gerichte sowie Alkohol und Süßigkeiten sowie süße Getränke werden vom Speiseplan gestrichen und nur selten angeboten. 5 regelmäßige, über den Tag verteilte vollwertige Mahlzeiten, die immer ein Stück Obst oder Gemüse enthalten, verhindern Heißhungerattacken. Das hält und macht schlank: Fett macht fett: Fett enthält mit 9,3 Kcal bzw. 38 KJ pro Gramm doppelt so viel Energie als kohlenhydrat- und eiweißhaltige Lebensmittel. Geizen Sie grundsätzlich mit Fett!

Bereiten Sie Speisen überwiegend aus frischen Lebensmitteln zu. Fertiggerichte, Fertigsuppen oder Fertigsoßen enthalten neben sehr viel Fett auch oft sehr viel Salz. Lesen Sie die Zutatenliste und wählen Sie fettarme Varianten aus.

Bevorzugen Sie fettarmes Fleisch und Geflügel, fettarme Wurst und Käse, sowie Milch und Milchprodukte aus entrahmter Milch. Nehmen Sie für belegte Brote etwas Frischkäse, Senf oder Quark. Damit sparen Sie Streichfett. Gemüsescheiben, Salatblätter und etwas magerer Schinken machen ein Brot „saftig“.

Bereiten Sie Salatsoßen mit wenig Öl zu und verwenden Sie statt Mayonnaise saure Sahne, Joghurt, Quark, Dickmilch oder Milch. Ersetzen Sie bei Rahmsoßen oder in Aufläufen die Sahne zur Hälfte durch Milch. Schmackhafte Soßen lassen sich aus dem beigegeben Gemüse zubereiten, das man einfach püriert.

Artikel vom 31.01.2001
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