Jüdische und arabische Jugendliche präsentieren Theaterstück in Johanneskirche

Haidhausen · Grenzen überwinden

Arabische und jüdische Kinder stehen gemeinsam auf der Bühne (li.): Das israelische Kinderheim »Neve Hanna« (re.) ist mit insgesamt 13 Kindern und Jugendlichen zu Gast in der Johanneskirche. Foto: Verein

Arabische und jüdische Kinder stehen gemeinsam auf der Bühne (li.): Das israelische Kinderheim »Neve Hanna« (re.) ist mit insgesamt 13 Kindern und Jugendlichen zu Gast in der Johanneskirche. Foto: Verein

Haidhausen · Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht mit neuen Horrormeldungen aus dem Nahen Osten konfrontiert wird. Doch es gibt auch andere, positive Entwicklungen. Im Kleinen funktioniert die Annäherung zwischen Juden und Moslems nämlich bereits sehr gut. Eindrucksvoll beweisen dies die Projekte der »Neve Hanna Kinderhilfe e.V.«. Und am Samstag, 6. Oktober, kann sich jeder in der St. Johanneskirche am Preysingplatz davon überzeugen.

Denn um 19 Uhr tritt dort die jüdisch-arabische Theatergruppe des israelischen Kinderheimes »Neve Hanna« auf und präsentiert das Stück »A day in a life«.

»Diese Gruppe aus 13 Jugendlichen besteht aus Juden sowie beduinisch-arabischen Kindern«, erzählt Esther Haidle, Vorstandsmitglied von »Neve Hanna« und fügt hinzu: »Gemeinsam bringen sie ein mitreißendes, unterhaltsames, aber auch ernstes Theaterstück auf die Bühne.« Durch Pantomime, Gesang, Tanz und Schauspiel können die Zuschauer einen Einblick in das Leben von Juden und Arabern in Israel erleben. Das Musiktheater zeigt auf spannende Weise, wie verschiedene Kulturen friedvoll zusammenleben können, ohne ihre Identität aufzugeben. Haidle: »Die Jugendlichen haben dieses Theaterstück unter professioneller Regie gemeinsam entwickelt.« Es handle sich zwar um eine Laiengruppe, das Programm sei aber von »hohem Niveau« und präsentiere »herausragende schauspielerische Leistungen«, die die Zuschauer mit Sicherheit »begeistern« werde. Und das Beste: Der Eintritt ist frei!

»Mit dem Projekt wollen wir zeigen, dass es in Israel zwar Probleme gibt, aber nicht nur gegeneinander gekämpft wird – so wie es oftmals dargestellt wird«, meint Haidle. Im Kleinen funktioniere die Völkerverständigung nämlich schon sehr gut. So würden die Kinder von »Neve Hanna« und die Beduinenkinder sich regelmäßig gegenseitig besuchen, gemeinsam Feste feiern und so die Kultur des anderen kennenlernen. Bei den Eltern seien zwar noch Vorbehalte da, diese könnten aber gerade durch Projekte wie die gemeinsame Fahrt nach Deutschland weiter abgebaut werden.

Der Verein »Neve Hanna e.V.« wurde vor rund zehn Jahren von ehemaligen deutschen Volontären des israelischen Kinderheims gegründet. Er hat sich der Unterstützung des Kinderheims und der dortigen Projekte verschrieben. Weitere Informationen zum Verein gibt Esther Haidle gern unter Tel. 01 77 / 7 56 32 45. Andrea Koller

Artikel vom 01.10.2007
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