Arbeitslosenkreis Kirchheim macht Hoffnung und leistet praktische Lebenshilfe

Kirchheim · Jagd auf Schreckgespenster

Anlaufstelle für Menschen ohne Arbeit: Marie-Luise Achilles (li.) und Erika Sturm haben in Kirchheim schon einiges bewegt im Arbeitslosenkreis. Foto: ba

Anlaufstelle für Menschen ohne Arbeit: Marie-Luise Achilles (li.) und Erika Sturm haben in Kirchheim schon einiges bewegt im Arbeitslosenkreis. Foto: ba

Kirchheim · Der Gegner ist ein Gespenst, vor dem Menschen gerne weglaufen, so lange sie nicht selbst betroffen sind. Immer wieder beobachten Erika Sturm und Marie-Luise Achilles vom Kirchheimer Arbeitslosenkreis, welche Berührungsängste bestehen. Sie lassen sich von Vorbehalten aber nicht abschrecken, wollen Menschen ohne Job unter dem Dach der evangelischen Cantate-Kirche Hoffnung und Zuneigung geben.

Der Arbeitskreis »Arbeitslos sein oder werden« kann zudem auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichten verweisen.

Alle zwei Wochen mittwochs trifft sich ein Kreis von Menschen, die am liebsten wieder heute als morgen Arbeit hätten. Das Problem ist bei allen gleich, doch hinter den Gesichtern verbergen sich die unterschiedlichsten Geschichten. Diese erzählt man sich und jeder kann so dem anderen Ratschläge geben.

Vor allem aber ist der Kontakt untereinander den Initiatorinnen Erika Sturm und Marie-Luise Achilles wichtig. Viele Menschen ohne Arbeit verschanzen sich zu Hause, verlieren so soziale Kontakte und als Folge auch die Hoffnung auf Besserung. Im Arbeitslosenkreis geht es darum, diese Menschen wieder aufzubauen und ihnen Selbstvertrauen zu geben. Der nächste Schritt ist dann die eigentliche Suche nach Arbeit. Hier bekommt der Arbeitslosenkreis immer mal wieder Angebote bevor sie auf dem offenen Arbeitsmarkt bekannt werden. Aber auch beim Schreiben von Bewerbungen und der Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche stehen die ehrenamtlichen Helfer mit Rat und Tat zur Seite.

Der Arbeitslosenkreis hat als Ehrenamtliche auch einen Rechtsanwalt und eine Psychologin im Boot. Außerdem können Kontakte zu anderen Einrichtungen wie der Schuldnerberatung oder der Kirchheimer Tafel hergestellt werden.

Sechs bis 15 Leute kommen in der Regel zu der Zusammenkunft im Clubraum der Cantate-Kirche. Ein paar der Besucher haben mittlerweile Arbeit gefunden und auch sie kommen, um zu zeigen, dass es einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit gibt.

Zumeist kommen ältere Arbeitslose zum Kreis. »Der Altersfaktor hat so eine entscheidende Rolle«, sagt Erika Sturm, »da spielt es gar keine Rolle, was du kannst.« Diesen Menschen möchte der Arbeitskreis wieder ein Selbstwertgefühl zurück geben und dann einen Weg für die Zukunft suchen. Ein angenehmes Nebenprodukt sind die Freundschaften und privaten Aktivitäten der Besucher untereinander. Sie helfen, dass das Schreckgespenst Arbeitslosigkeit nicht zur Vereinsamung eines Menschen führt.

Der Arbeitskreis trifft sich wieder am Mittwoch, 3. und 10. Oktober, im Clubraum der Cantate Kirche (Martin-Luther-Straße 7). Weitere Informationen gibt es unter der Büronummer 90 47 61 85 (Bürozeit Montag 9 bis 11 und Donnerstag 14 bis 16 Uhr, ansonsten Anrufbeantworter) oder bei Marie-Luise Achilles unter der Telefonnummer 9 03 29 46. Nico Bauer

Artikel vom 25.09.2007
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