Trotz zweier Siege: Der EHC sucht noch nach der Vorjahresform

Sand im Getriebe

Punktemäßig voll im Soll: Der EHC München, hier beim Spiel gegen Bietigheim. F.: hh-muc

Punktemäßig voll im Soll: Der EHC München, hier beim Spiel gegen Bietigheim. F.: hh-muc

Drei Siege, acht Punkte, der vierte Platz in der Tabelle der Zweiten Bundesliga: Auf dem Papier liegt der EHC München nach vier Spieltagen voll im Soll. Allerdings nur auf dem Papier – auf dem Eis sieht es derzeit (noch) ziemlich düster aus. Das attraktive Spiel, das die Münchner ihren Fans gegen Ende der vergangenen Saison geboten haben, scheint Geschichte zu sein. Und so konnten die EHC-Profis beim 2:1-Sieg gegen den SC Bietigheim-Bissingen am Freitagabend nicht überzeugen.

Gegen die vermeintlich schwächeren Steelers setzten sich die Münchner erst im Penalty-Schießen durch. Vor nur 1.120 Zuschauern hatte der EHC den besseren Start in der Olympia-Eishalle erwischt. In der 4. Minute fand Gordon Borberg eine Lücke in der Gäste-Verteidigung und setzte Mike Kompon mit einem steilen Pass in Szene. Während dieser noch am gegnerischen Goalie Patrick Kozlow gescheitert war, staubte Stefan Schröder ein glückliches 1:0 ab. In der Folgezeit entwickelte sich ein zerfahrenes, unansehnliches Spiel voller Scheibenverluste und Befreiungsschläge auf beiden Seiten. Die Münchner kamen mit dem aggressiven Vor-Checking der Bietigheimer nicht zurecht. Diese erstickten damit jeglichen Versuch eines geordneten Spielaufbaus im Keim. Aber auch den Steelers gelang es im ersten Spielabschnitt kaum, sich im gegnerischen Drittel festzusetzen. Allerdings hatten sich die Gäste zu Beginn des zweiten Spielabschnitts einige gute Möglichkeiten erarbeitet. In Überzahl erzielte Teemu Kesa den verdienten Ausgleich mit einem abgefälschten Schlagschuss von der blauen Linie (24. Minute). Letztlich müssen sich die Münchner wohl bei Keeper Joey Vollmer, dem besten Mann auf dem Eis, bedanken, dass die Bietigheimer nicht in Führung gehen konnten. Erst im letzten Drittel boten beide Mannschaften eine für die Zuschauer halbwegs ansprechende Leistung. Ab und zu zeigten nun auch die amerikanischen EHC-Neuzugänge Justin Aikins und Jason Deitsch, dass sie Eishockey spielen können. Wenn auch ohne zählbares Ergebnis. Nach der Verlängerung, in der der EHC eine knifflige 4:3-Unterzahl-Situation überstehen musste, waren es die Schützen Mike Kompon und Felix Schneider, die ihre Penaltys souverän ins Netz gedroschen und damit den glücklichen Sieg eingefahren haben. „Die Defensive war okay, wir haben nur ein Gegentor kassiert“, meinte ein angespannter EHC-Coach Bernie Englbrecht nach dem Spiel. Viel mehr wollte er den Pressevertretern dann auch nicht erzählen. Englbrecht weiß, dass seine Mannschaft noch nicht dort ist, wo die Fans sie gerne sehen würde, dass noch reichlich Sand im Getriebe der Offensivabteilung rumschwirrt. Auch die drei Punkte, die der EHC am Sonntag bei den Eis-Piraten des ETC Crimmitschau geholt hat, täuschen nicht darüber hinweg, dass noch viel Arbeit vor Englbrecht liegt. Denn folgt man dem Spielbericht auf der Homepage des EHC, so hielt ein erneut gut aufgelegter Joey Vollmer den 3:0-Erfolg in Sachsen fest (Tore: Benjamin Barz (2) und Florian Kettemer). Immerhin: Im Kasten scheint Englbrecht kein Problem zu haben. Um übrigens den Eishockey-Nachwuchs zu fördern, organisiert die Jugendleitung des EHC München gemeinsam mit der Kleinstschülermannschaft am Dienstag, den 2. Oktober, ein Schnuppertraining in der Olympia-Eishalle. Hierzu sind alle interessierten Kinder ab Jahrgang 1999 (und jünger) eingeladen. Treffpunkt ist um 17.30 Uhr im Eingangsbereich der Eishalle. Der EHC stellt die Ausrüstung, Schlittschuhe allerdings sollten im Idealfall selbst mitgebracht werden. Wer Fragen hierzu hat, möchte sich bei Stefan Huber unter 0171/637 35 35 oder per Email unter huber-stefan@gmx.net melden.

Thierry Backes

Artikel vom 24.09.2007
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