Brasiliens eigenes Schroeder

Schwabing · Dokumödie

Die brasilianische Vorstellung eines typischen Deutschen. Foto: Theater

Die brasilianische Vorstellung eines typischen Deutschen. Foto: Theater

Schwabing · »Schroeder liegt in Brasilien« unter diesem Titel läuft am Sonntag, 23. September, bis Dienstag, 25. September, eine Dokumödie von Zé do Rock im Theater Heppel und Ettlich, Kaiserstraße 67. Schroeder liegt tatsächlich in Brasilien, denn ein kleines Städtchen im Süden heißt so wie der ehemalige Bundeskanzler.

Dorthin – und an viele andere Orte in Deutschland und Brasilien – reiste der Schriftsteller und Filmemacher Zé do Rock, um heraus zu finden, warum »die Deutschen zwar arm, aber gut drauf sind, während die Brasilianer viel Geld haben, aber dauernd jammern«. Die Recherchereise mit Kamera war erfolgreich und der Film ist eine informative Doku-Komödie geworden, die höchst amüsant mit den Klischees jongliert, die Brasilianer den Deutschen zuschreiben und umgekehrt.

Der Zuschauer erfährt ganz unterhaltsam eine Menge über die Geschichte beider Länder, aber auch, wie der brasilianische Bar-Betreiber Aristides Grammatikopoulos aus Schwabing die Welt sieht, dass ein obdachloser Münchner am liebsten Anton Bruckner hört, wie eine scharze Brasilianerin perfekt Hunsrückisch spricht, warum ein Deutschtürke sich dem Bossa Nova verschrieben hat und wie viel ein deutschstämmiger Straßenmusiker in Porto Alegre verdient (eine ganze Menge). Zu Wort kommen zudem prominente Zeitgenossen wie die deutschbrasilianische Modemacherin Sonia Bogner, die deutschen Schriftsteller Feridun Zaimoglu und Friedrich Ani, oder die brasilianische Sängerin Suzana Salles, die für ihre Interpretationen von Brecht-Liedern berühmt ist.

Der Film »Schroeder liegt in Brasilien« ist eine Mischung aus Videoclip und Road-Movie, eine rasante Tour durch Vorurteile und Realitäten, die nur selten übereinstimmen. Meistens widersprechen sie sich offen. Das Filmteam schreckte auch nicht vor wissenschaftlichen Erhebungen zurück und deshalb wird zum Beispiel empirisch und definitiv geklärt, wie viele Personen in beiden Ländern als Fußgänger bei Rot die Straße überqueren, wenn kein Auto kommt.

Der Regisseur wird an allen drei Abenden für ein anschließendes Publikumsgespräch zur Verfügung stehen. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Artikel vom 18.09.2007
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