Verletzungsgeschwächt tritt der SVH gegen Ismaning an

Ismaning · Verkehrte Derby-Welt

Der lokale Fußball-Klassiker. Mit seiner Kopfball-Vorarbeit zum 1:1 schrieb FCI-Torwart Markus Rottmaier beim Derby vor elf Monaten Geschichte.	 Foto: ba

Der lokale Fußball-Klassiker. Mit seiner Kopfball-Vorarbeit zum 1:1 schrieb FCI-Torwart Markus Rottmaier beim Derby vor elf Monaten Geschichte. Foto: ba

Ismaning · Es ist ein guter Brauch bei Fußballern, die Besonderheiten eines Derbys herunter zu reden und zu verdrängen. Bernd Weiß, der Trainer des FC Ismaning, tut genau das vor dem Bayernliga-Knaller am Freitag, 31. August, gegen Heimstetten (18 Uhr, Stadion an der Leuchtenbergstraße), indem er von einem richtungsweisenden Spiel in der Tabelle spricht und das Derby eher für die Fans sieht. Der Heimstettener Team-Manager Jochen Endres nimmt dagegen kein Blatt vor den Mund: »Ismaning gegen Heimstetten – das geht runter wie Öl.«

In der vergangenen Saison feierte Ismaning einen im Abstiegskampf entscheidenden Sieg in Heimstetten und hatte zu Hause Riesendusel, als man auf Vorarbeit des damaligen Torwarts Markus Rottmaier bei der letzten Szene den 1:1-Ausgleich köpfte. »Wir wären jetzt dran«, sagt Endres. So schwer es fällt, da könnte auch der eingefleischteste Anhänger des Nachbarn nicht widersprechen.

Allerdings ist diesmal alles anders. Der FC Ismaning steckt nach einem ordentlichen Saisonstart mit elf Punkten aus sieben Spielen nicht im absoluten Existenzkampf und stattdessen kommt der SVH auf dem Zahnfleisch daher. Zuletzt in Weiden waren von 24 Kaderspielern noch zwölf einsatzfähig. »Das gab es noch nie in der Bayernliga«, sagt Endres. Ismanings Trainer Bernd Weiß kann mit dem Gegner vom Freitag mitfühlen, »weil die jetzt eine so unglaubliche Verletzungsserie haben wie wir vergangene Saison.« Angesichts der personellen Situation nimmt der FCI-Coach auch die Favoritenrolle fürs Derby diesmal an.

»Aber kampflos geben wir uns nicht geschlagen«, kündigt Endres an. Die 10,73 Kilometer lange Auswärtsfahrt vom Sportpark Heimstatten in die Ismaninger Leuchtenbergstraße könnte sich also doch rentieren. Die Augen der erwarteten 1.000 Zuschauer richten sich am Freitag vor allem auf Jan Schlösser, die neue Nummer eins im Ismaninger Tor. Seine unglaubliche Leistung in Thannhausen ist dem SVH nicht verborgen geblieben. »Ein noch so guter Torwart kann kein Spiel gewinnen«, sagt Endres, »er kann allenfalls das 0:0 festhalten.« Und überhaupt merkt der Teammanager der Gäste an, »dass es auch Schüsse gibt, die ein Jan Schlösser nicht halten kann.« Thannhausen sei ja eh ein gutes Pflaster für Heldentaten: »Dort hat unser Markus Aigner letzte Saison auch einen Ball abgewehrt, der nicht einmal ansatzweise haltbar war.«

Ismanings Trainer Bernd Weiß möchte schon alleine deshalb keine zweite Schlösser-Einmannshow sehen, »weil das ja auch heißt, dass wir wieder so viele Chancen zugelassen haben.« Hinter dem Sieg vom letzten Wochenende stand beim FCI die bislang schlechteste Saisonleistung. Dafür erwartet der Trainer nun Wiedergutmachung.

Und so ganz nebenbei hätte man die Vormachtstellung in der Region untermauert und bleibt auf Tuchfühlung zu den vier Regionalliga-Aufstiegsplätzen. Es gibt viel zu gewinnen, mehr als nur drei Punkte – Derby eben. Nico Bauer

Artikel vom 28.08.2007
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