Alles auf Null

Mario Jann im Zweikampf mit Christoph Melischko vom ERC Ingolstadt beim Testspiel vor zwei Wochen. Foto: F. Feiner

Eigentlich begann die neue Saison für den EHC München schon am 20. Juni diesen Jahres. Die Eishockeyspielbetriebs-Gesellschaft ESBG verkündete an diesem Tag trocken und unaufgeregt: „Der EHC München erhält die Lizenz für die kommende Saison“.

Jeder erinnert sich noch an die dramatische Lage des Vereins, die überstürzte Flucht von Trainer Pat Cortina nach Innsbruck und die aufopferungsvolle Arbeit der Fans. Es hatte sich gelohnt. Siehe: 20. Juni. Knapp zwei Monate später strotzt der EHC nur so vor Selbstvertrauen. Viele Gespräche wurden geführt, die Finanzen neu aufgestellt, scheinbar unbewegliche Geschäftspartner bewegt. Trainer Bernie Engelbrecht hat sich durch eine gute Vorbereitung mit der Mannschaft Kritik vom Hals gehalten und Teammanager Christian Winkler hat mit der Verpflichtung des neuen, alten Top-Stürmers Brent Robinson den Coup der Saison gelandet. Gemeinsam mit dem Ex-NHL-Spieler Erich Goldmann und einigen jungen Perspektivspielern schickt sich der EHC an, das letzte Saisonergebnis zu wiederholen. „Unser Ziel ist und bleibt, die Playoffs zu erreichen“, sagen Christian Winkler und Bernie Englbrecht unisono und wie aus der Pistole geschossen. Noch ist kein einziges Saisonspiel absolviert, doch die Stimmung beim EHC ist prächtig. Daran sollen auch die Fans beim großen Saisoneröffnungsfest teilhaben: Am Samstag, den 25. August, lädt der EHC ab 15 Uhr zu Wurst und Getränk vor die Olympia-Eishalle. Torwandschießen, Mannschaftsvorstellung, die neuen Trikots, das neue Fanzine des Fanclubs MAC und ab 19 Uhr das Freundschaftsspiel gegen die verhassten Augsburger Panther runden einen perfekten Eishockeytag ab. Am 14. September wird es noch spannender, dann beginnt die Saison 2007/2008 für den EHC. Und wie schreibt Oliver Wenner, Fanbeauftragter des EHC, im Onlineforum so treffend: „Der EHC ist dieses Jahr eine richtige Wundertüte. Schlagen alle Ausländer ein, könnte es eine Bombensaison werden und wir können wirklich auch die Oberen richtig ärgern, wenn die Abwehr auch noch hält, was sie vom Papier her verspricht. Schlagen vorne nur zwei Ausländer von den Vieren ein, wird’s eng mit den Playoffs. Haben wir voll daneben gegriffen, dann wird hoffentlich die gute Abwehr den Gau verhindern. Letztes Jahr wusste man zumindest, was man mit Floppo, Gyori und Robinson hatte, da man sie aus den Jahren davor kannte. Dieses Jahr weiß man im Prinzip gar nix.“ Alles auf Null. Der Münchner Wochenanzeiger bleibt für sie natürlich bei allen Heimspielen an der Scheibe. Daniel Köhler

Artikel vom 22.08.2007
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